Das Zwölffingerdarmgeschwür wird in der medizinischen Fachsprache als Ulcus duodeni bezeichnet. An der Wand des Zwölffingerdarms hat sich ein gutartiges Gespür festgesetzt und verursacht körperliche Beschwerden. In diesem Beitrag geht es um die Ursachen und die häufigsten Symptome des Zwölffingerdarmgeschwürs. Das soll die Chancen in der Früherkennung und eine bestmögliche Therapie verbessern.
Inhalt
Was ist das Zwölffingerdarmgeschwür?
Wie es der Name sagt, wächst ein gutartiges Geschwür im Zwölffingerdarm. Wir haben es mit einer entzündlichen Erkrankung zu tun, durch die ihre Darmwand geschädigt wird. So lässt sich der lateinische Begriff Ulcus mit Geschwür übersetzen. Duodenum steht für den Zwölffingerdarm.
Wo befindet sich der Zwölffingerdarm?
Der erste Abschnitt des Dünndarms wird als Zwölffingerdarm bezeichnet. Er liegt im Oberbauch und sieht wie ein C-förmig gekrümmter Schlauch aus. Der Darmabschnitt kommt auf eine Gesamtlänge von bis zu 25 cm. Man könnte also 12 Finger nebeneinanderlegen, was diesem Darmabschnitt seinen Namen gegeben hat.
Was ist die Aufgabe der Darmwand?
Die Darmwand besteht aus Muskulatur, Bindegewebe, Drüsen und Schleimhaut. Über die Drüsen produziert der Zwölffingerdarm Schleim, um die enthaltende Magensäure des Speisebreies zu neutralisieren.
Zwölffingerdarmgeschwür Ursachen in der Übersicht
Wie bei vielen Krankheiten und Infektionen gibt es auch beim Zwölffingerdarmgeschwür diverse Ursachen, die zum Gewächs geführt haben. In den meisten Fällen ist eine zu hohe Konzentration von Enzymen und Säuren im Magensaft ein Vorbote, der die Gefahren für die Schleimhaut und die Darmwand erhöhen.
Normalerweise ist der Zwölffingerdarm selbst in der Lage, seine Schutzmechanismen in Gang zu setzen, um sich gegen die Magensäure zu erwehren. Über eine alkalische Schleimschicht kann er die Bestandteile neutralisieren und produziert so genannte Geberhormone, die als Protsaglandine bezeichnet werden.
Helicobacter pylori als häufigste Ursache
Tatsächlich gehören Zwölffingerdarmgeschwüre zu den häufigsten Erkrankungen, die sich im Verdauungstrakt entwickeln. Eine der häufigsten Ursachen ist ein Bakterium mit Namen Helicobacter pylori. Es ist für knapp 75 % aller Magengeschwüre verantwortlich. 1982 wurde dieses Bakterium zum ersten Mal in Verbindung mit dem Magen-Darm-Trakt gebracht. Die Risiken einer Erkrankung steigen für alle Patienten über 50 Jahre.
Eigentlich fühlt sich der Helicobacter in der sauren Umgebung des Magens überhaupt nicht wohl. Er muss sich an die Magenschleimhautzellen heften und sich unter der Schleimschicht verstecken. Hier ist der relativ geschützt vor der Magensäure. Darüber hinaus ist das Bakterium in der Lage, das Enzym Urease zu produzieren. Damit lässt sich Harnstoff in Kohlendioxid und Ammoniak spalten und neutralisieren. Die Zellen der Schleimhaut hingegen vertragen das Bakterium überhaupt nicht. Das beeinträchtigt die Zellen und reduziert den schützenden Schleim. Daraus kann sich eine Magenentzündung entwickeln.
Kann der Arzt bei der Frühdiagnose das Bakterium nicht mit dem Zwölffingerdarm und dem Geschwür in Verbindung bringen, spricht er vom Helicobacter-negativem Geschwür. Hier sind die Ursachen oftmals auf entzündungshemmende Medikamente zurückzuführen. Sie setzen nämlich die Produktion der Schleimhaut zurück. Tatsächlich steigt das Risiko um ein vierfaches, wenn zusätzlich noch Medikamente eingenommen werden. Das gilt auch für Kortisonpräparate.
Andererseits kann eine Überfunktion der Nebenschilddrüse eine der Ursachen für Zwölffingerdarmgeschwüre sein. Tumore der Bauchspeicheldrüse können ebenfalls die Produktion von Magensäure heraufsetzen und die Gefahr gleichsam erhöhen, krankhafte Gewächse auszubilden.
Was sind die Symptome für das Zwölffingerdarmgeschwür?
Oftmals ist von unspezifischen Symptomen auszugehen, die sich nur sehr schlecht auf ein Zwölffingerdarmgeschwür zurückführen lassen. Betroffene klagen über schmerzhafte Beschwerden im Oberbauch und ein andauerndes Völlegefühl. Erbrechen, abnehmender Appetit und Übelkeit können ebenfalls auf Geschwüre im Zwölffingerdarm und im Magen verweisen.
Alarmzeichen sind sehr starke Schmerzen direkt in der Magengrube. Diese sind in den meisten Fällen typische Symptome für ein Zwölffingerdarmgeschwür. In den meisten Fällen kommt es zu diesen Schmerzen auf nüchternen Magen.
Die häufigsten Zeitpunkte für die Beschwerden sind der Abend oder die Nacht. Oftmals verbessern sich die Symptome, sobald die betroffenen Patienten etwas essen. Wobei die typischen Schmerzen von einem Magengeschwür direkt nach der Mahlzeit einsetzen.
Das Trügerische sind die unspezifischen und zum Teil leichten Vorstadien. Tatsächlich bemerkt ein Drittel aller Erkrankten bis zum Ausbrechen der starken Schmerzen gar nicht, dass sie an einem Zwölffingerdarmgeschwür leiden.
Komplikationen in der Früherkennung
Bei jedem fünften Gewächs im Zwölffingerdarm oder im Magen kann es zu Blutungen kommen. Bei einer starken Blutung tritt Blut im Stuhl auf oder es kommt zu blutigem Erbrechen. Tritt das Blut in Kontakt mit der Magensäure, verfärbt es sich ins Schwarze. Demnach ist der Teerstuhl eines der deutlichsten Symptome für ein Geschwür. In extremen Fällen kann der Blutverlust bis hin zu einem Kreislaufschock führen. Geringe Verluste lassen sich über Teststreifen nachweisen. Hier lautet die Diagnose Blutarmut oder Anämie.
Diagnose vom Zwölffingerdarmgeschwür
Sobald Sie unter länger anhaltenden Magen- und Darmbeschwerden leiden, sollten Sie sich unbedingt in ärztliche Behandlung begeben. In den meisten Fällen setzen die Fachärzte eine Magenspiegelung ein, um sich eine Übersicht zu verschaffen. Dabei führt der Arzt das Endoskop durch den Mund und die Speiseröhre bis in den Magen, um sich die Gewebeschichten anzuschauen. Daraus werden Proben entnommen, die mikroskopisch untersucht werden.
Ungewöhnliche Positionen diagnostizieren die Ärzte über Gewebeproben, so genannte Biopsien. Damit möchte der Arzt Magenkrebs ausschließen. Jeder fünfte Patient, der unter einem Magengeschwür leidet, entwickelt dabei auch ein Zwölffingerdarmgeschwür. Es sitzt zumeist im oberen Teil des Zwölffingerdarms.
Urease Schnelltest: Besonders häufig kommen Testverfahren zum Einsatz, die durch Urease Harnstoff aufspalten. Der Urease Schnelltest bringt die Gewebeproben nach der Magendarmspiegelung mit einer Flüssigkeit die Harnstoff enthält zusammen. Ist das Bakterium in dem Material enthalten, wird sich die Flüssigkeit verfärben, da Urease den Harnstoff unmittelbar spaltet.
13-C Atemtest: Beim 13-C Atemtest trinkt der Patient eine Testlösung. Auch hier wird Urease den Harnstoff aufspalten, wenn die Bakterien im Magen enthalten sind. Dem Arzt ist es durch die Atemluft möglich, das markierte Kohlendioxid nachzuweisen.
Therapie vom Zwölffingerdarmgeschwür
Im Prinzip ist die Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren und Magengeschwüren identisch. In den meisten Fällen verschreibt der Arzt Medikamente, um die Bakterien abzutöten. Demnach gibt es zum Beispiel Säureblocker und zwei wirksame Antibiotika, die recht gut wirken. In den meisten Fällen müssen die Medikamente über eine bestimmte Dauer eingenommen werden. Bei knapp 10 % aller Fälle ist eine Eradikationstherapie notwendig. In den wenigsten Fällen bilden die Patienten weitere Geschwüre nach der ersten Behandlung aus.
Ist das Bakterium nicht der Verursacher, erfolgt eine symptomatische Therapie ausgehend von der eigentlichen Ursache. Auf keinen Fall sollten Patienten allein herumdoktoern ohne Arzt. Schlussendlich können die Beschwerden hin zu starken Schmerzen führen, die Betroffene ohne eine Behandlung und Therapie nicht aushalten.
Zusammenfassend ist bei Komplikationen, wie zum Beispiel bei einem Magendurchbruch, eine Operation unvermeidbar. Erfolgt eine Verengung des Magenausgangs durch das Geschwür, werden die meisten Ärzte diese chirurgisch entfernen.