Weißfleckenkrankheit – Symptome, Ursachen, Therapie und Behandlung

Die Weißfleckenkrankheit ist eine Hautkrankheit, die in der Fachsprache als Vitiligo bezeichnet wird und durch weiße Flecken auf der Haut zu erkennen ist. In diesem Artikel kommen wir auf die häufigsten Symptome und Ursachen der Weißfleckenkrankheit zu sprechen. Wie steht es um die Frühdiagnostik und  die Heilungsaussichten? Aus der Antwort ergeben sich praktische Tipps für die Behandlung.

Inhalt

Was ist die Weißfleckenkrankheit?

Vitiligo bezeichnet den partiellen Verlust des braunen Hautpigments Melanin. Bis zum heutigen Tag sind die Ursachen der Weißfleckenkrankheit nicht vollständig bekannt oder wissenschaftlich belegt.

Vitiligo ist eigentlich ganz einfach zu erkennen an den weißen Flecken. Die Krankheit ist nicht ansteckend.

In den meisten Fällen haben wir es nicht einmal mit einer gesundheitlichen Problematik zu tun. So empfinden die Betroffenen die weißen Flecken lediglich als kosmetisch störend. In den letzten Jahren haben sich Selbsthilfegruppen für Betroffene gebildet, die gegenseitig Informationen austauschen und über ihre Erfahrungen sprechen.

Was ist die Ursache der Weißfleckenkrankheit?

Was die Ärzte wissen: In den meisten Fällen liegt eine Fehlregulation im Immunsystem vor oder in anderen Fällen eine erbliche Veranlagung. Grundsätzlich entstehen die weißen Flecken durch einen Pigmentverlust auf der Haut. Zur Risikogruppe gehören Patienten zwischen 20 und 30 Jahren, bei denen die weißen Flecken zum ersten Mal auftauchen. Bis heute machen die Wissenschaftler vor allen Dingen immunologische Faktoren für die weißen Flecken verantwortlich. Dennoch konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt keine gleichbleibende Behandlung für dieses Krankheitsbild gefunden werden.

Die wichtigsten Symptome der Weißfleckenkrankheit

Es handelt sich hierbei um eine chronisch verlaufende Krankheit der Haut. Die Melaninproduktion ist eingeschränkt, so dass die typisch weißen Flecken auftauchen. Die ersten Anzeichen zeigen sich im Gesicht. Dann folgen Arme und Hände. Die Weißfleckenkrankheit kann sich bis auf die Schleimhäute hin ausbreiten.

Unsere Haut besitzt so genannte Melanozyten. Je nach Hauttyp bildet sich damit eine unterschiedliche Färbung bzw. ein Teint aus. Schätzungen gehen davon aus, dass heute 0,5-4 % der Weltbevölkerung an der Weißfleckenkrankheit leidet, die sich schlimmstenfalls auf den gesamten Körper ausbreitet. Es ist nicht davon auszugehen, dass mehr Männer oder Frauen davon betroffen sind. Auch die ethnische Herkunft spielt keine Rolle für das Auftreten der weißen Flecken.

Mit der Pigmentstörung gehen weder Schmerzen noch andere unangenehme Begleiterscheinungen einher. Grundsätzlich ist es nur die optische Einschränkung, die Betroffenen zu schaffen macht. Viele empfinden die weißen Flecken in großer Anzahl im Gesicht und an den sichtbaren Stellen als massive Einschränkung. Daraus ergibt sich ein Leidensdruck und eine zunehmende isolierende Stellung innerhalb der Gesellschaft.

Bei auftretenden Autoimmunerkrankungen kann sich das Immunsystem auch gegen den Körperstellen. Das ist zum Beispiel bei Schilddrüsenerkrankungen und kreisrundem Haarausfall der Fall. Auch Diabetes Patienten und Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen leiden vergleichsweise häufiger an der Weißfleckenkrankheit. Bei 80 % der Betroffenen richten sich die Antikörper im Blut gegen die Melanozyten. Die Patienten weisen nur wenige Antioxidantien in der Haut auf. Dabei konnten Studien bereits Zusammenhänge zwischen schwarzem Hautkrebs und Vitiligo nachweisen.

Die häufigsten Symptome für die Weißfleckenkrankheit

Grundsätzlich unterscheiden wir die segmentale von der nicht-segmentalen Form. 90 % der Fälle sind der nicht-segmentalen Form der Weißfleckenkrankheit zuzuordnen. Dabei sind beide Körperseiten gleichermaßen in symmetrischer Form betroffen. Die Flecken können sich ausdehnen und symmetrisch zusammenfließen. In den meisten Fällen kommt es zur Ausbildung der weißen Flecken, sobald die Haut in Kontakt mit UV-Licht oder anderen Belastungen tritt.

Lippen, Ohrmuscheln ebenso wie Finger, Ober- oder Unterlieder sind gleichermaßen von der Pigmentstörung betroffen.

Im direkten Vergleich treten die weißen Flecken bei der segmentalen Form in mehreren Hautpartien auf und vorwiegend auf einer Körperseite. Dieses Krankheitsbild ist besonders häufig unter Kindern verbreitet. Zu Beginn handelt es sich um einseitige und sehr kleine Flecken, die nur auf ein paar Millimeter kommen und oftmals sogar von einem rötlichen oder dunklen Rand umgeben sind. Schreitet die Krankheit weiter voran, tritt sie wohl auch

  • im Genitalbereich,
  • den Extremitäten,
  • den Kniescheiben,
  • auf der Brust,
  • dem Fußrücken und
  • den Unterschenkeln auf.

In einigen Fällen kommt es sogar zu einer Weißfärbung der Hautstrukturen.

Viel früher tritt die segmentale Form der Weißfleckenkrankheit auf und hat ihren Anfang zunächst in einem isolierten Fleck. Der jeweils farbige Pigmenthärtebereich weitet sich immer weiter aus. Es ist davon auszugehen, dass die Ausbreitung nach einigen Jahren zum Stillstand kommt.

Gezielte Behandlung von Weißfleckenkrankheit

Leider ist Vitiligo bis zum heutigen Zeitpunkt nicht heilbar. Auch nach mehrmaligen Versuchen ist es nicht gelungen, die betroffenen Bereiche vollständig zu Pigmenttieren. Dennoch konnte eine gründliche Behandlung einer Repigmentierung von bis zu 75 % erreicht werden. Das gilt als großer Erfolg. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass es in Zukunft nicht mehr zu einem Rückfall kommt.

Die Therapie und Behandlung orientiert sich an dem Grad und der Ausbreitung sowie der Lokalisation auf der Haut. Hier steht den Hausärzten ein bestimmte Stufenschema zur Verfügung. Sind zum Beispiel über 30 % der Körperoberfläche betroffen, ist von einem großflächigen Befall auszugehen.

Die 3 Stufen der Therapie der Weißfleckenkrankheit

In der Stufe 1 befinden wir uns noch im Frühstadium im Bereich der limitierten Weißfleckenkrankheit, wenn gerade einmal 10 % der Haut betroffen sind. Die Ärzte setzen antientzündliche und mittelstarke bis starke Glukokortikoide für die Behandlung ein. Auf Grundlage regelmäßiger Kontrollen hält diese Behandlung über die nächsten Monate an, um ein Fortschreiten der Krankheit entgegenzuwirken.

Eine der größten Risiken sind dünner werdenden Gewebeschichten der Haut bzw. der Gewebeschwund, der in der Fachsprache als Hautatrophie bezeichnet wird. Für die Langzeitanwendung eignen sich auch Kortikoide oder topische Calcineurinhemmer. Letzteres erfolgt ohne eine gesetzliche Zulassung und ohne Unterstützung von den Krankenkassen.

Befindet sich der Patient bereits in der mittelschweren Stufe 2 setzen die Hautärzte die Lichttherapie und die tropische Therapie parallel ein. Es kann bei der UV-Therapie zu einem erhöhten Risiko kommen, später an Hautkrebs zu erkranken. Zudem beschleunigt diese Behandlung auch die Hautalterung. Erfolgt ein stabiler Verlauf der Weißfleckenkrankheit ist nicht davon auszugehen, dass sich diese Flecken weiterhin großflächig auf den Körper ausbreiten.

Im Rahmen der tropischen Therapien werden Calcineurininhibitoren und Glukokortikosteroide angewandt. Je nach Wirkbereich können Sie kurzfristig im Gesicht und im Lidbereich eingesetzt werden.

In der Regel dauert eine topische Therapie maximal 3-6 Monate. Einmal täglich an 15 Tagen pro Monat werden die Wirkmittel eingesetzt. Hier ist von einer zulassungsfreien Anwendung die Rede, die nicht in jedem Fall von der Krankenkasse getragen wird.

In der 3. Stufe der Behandlung bei einer schweren Verlaufsform setzen die Ärzte auf eine systematische Therapie. Ein Komplex aus Medikamenten und Therapie soll zu einer Repigmentierung von bis zu 75 % der befallenen Hautpartien führen.