Thrombose: Ursachen, Symptome, Früherkennung und Therapie

Inhalt

Thrombose Symptome

Im Allgemeinen sind Thrombose Anzeichen oft schwer zu erkennen oder fehlen sogar gänzlich. Auch unterscheiden sie sich je nach Entstehungsort, Ursache und Größe des Gerinnsels. Es gibt keine eindeutigen Thrombose Symptome, aber durchaus zahlreiche Anzeichen, die auf ein Vorliegen der Gefäßerkrankung hindeuten. Diese Zeichen sind in mehr als der Hälfte der Fälle vorhanden und sollten nicht ignoriert werden, auch wenn es sich nur um unsichere und unklare Thrombose Anzeichen handelt. Vor allem bei der tiefen Beinvenenthrombose gibt es fünf Leitsymptome, die jeder kennen und ernst nehmen sollte.

Die 5 wichtigsten Symptome einer Thrombose

1. ziehende Schmerzen in den Beinen

  • vergleichbar mit Muskelkater
  • können auch krampfartig sein
  • Schmerzverstärkung wenn der Fuß bewegt wird
  • Druckempfindlichkeit in Unterschenkel und Fußsohle

2. Schwellung der Beine

  • Umfang unterscheidet sich im Vergleich zum nicht-betroffenen Bein
  • sichtbares Hervortreten der Venen an der Oberfläche

3. Verfärbung

  • Glänzende, gespannte Haut
  • rot-bläuliche oder violette Hautverfärbung

4. Erwärmung

  • Überwärmung des betroffenen Beines
  • fühlbarer Temperaturunterschied zum anderen Bein

5. Nachlassen der Beschwerden im Liegen

  • Symptome bessern sich beim Hochlagern der Beine

Weitere mögliche Anzeichen einer Thrombose

  • Empfindungsstörungen, z.B. Kribbeln oder Taubheitsgefühl
  • eingeschränkte Beweglichkeit des betroffenen Beines
  • Spannungs- oder Schweregefühl in den Beinen
  • Flüssigkeitseinlagerungen am Fuß-Knöchel
  • Gewebeschäden auf Grund mangelnder Durchblutung (z.B. Unterschenkel-Geschwür)
  • betroffenes Bein ist kalt, blaß oder blau marmoriert (bei arterieller Thrombose)
  • kein Puls am Fuß oder neben dem Knie tastbar

Die vielfältigen Variationen der Beschwerden können so schwach ausgeprägt sein, dass sie gerade anfangs kaum wahrgenommen werden. Auch schon allein bei Fieber oder Schüttelfrost unklarer Ursache muss an die Möglichkeit einer Thrombose gedacht werden. Eine eindeutige diagnostische Abklärung kann nur mittels Röntgen-, Ultraschall- und Laboruntersuchung erfolgen. Daher ist stets ein Arzt zu konsultieren, treten diese Thrombose Anzeichen auf!

Was ist Thrombose?

Der Begriff „Thrombose“ beschreibt eine Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (=„Thrombus“) in einem Blutgefäß bildet. Ein solches Gerinnsel entsteht durch die Zusammenlagerung von Blutplättchen (=„Thrombozyten“), wodurch das Blut verklumpt, das Gefäß verengt oder verstopft und die Durchblutung blockiert wird. Thrombosen können in allen Blutgefäßen vorkommen, am häufigsten aber in den tiefen Beinvenen der Unterschenkel. Diese befinden sich an der Wadeninnenseite, in der Kniekehle, sowie hinter dem Waden- bzw. Schienbein.

Was macht die Thrombose so gefährlich?

Eine Thrombose ist keine typische Alterserkrankung, sondern kann auf Grund zahlreicher Risikofaktoren (z.B. Übergewicht, Bewegungsmangel, Schwangerschaft, Medikamente, Operationen, Diabetes, etc.) nahezu jeden betreffen. Die häufigste Form – die tiefe Beinvenenthrombose – kann auch schon allein durch langes Sitzen mit angewinkeltem Knie, etwa bei einer Flugreise entstehen. Einer Thrombose kann vorgebeugt werden.

Oft bleiben Thrombosen unerkannt, dabei besteht aber die Gefahr lebensgefährlicher Komplikationen, vor allem einer Lungenembolie. Auch ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall als Folge der Gefäßerkrankung sind denkbar. Daher ergibt sich die Notwendigkeit, Thrombose Symptome frühzeitig zu erkennen um den möglichen Folgen entgegenwirken und zu können.

Thrombose im Arm

Eine Thrombose – ein Blutgerinnsel – tritt vorwiegend in den tiefen Bein- oder Beckenvenen auf, es gibt sie aber auch im Auge, in der Herzhöhle und als Thrombose im Arm. Man spricht hier vom Paget-von-Schroetter-Syndrom (Arm- und Schultergürtelvenenthrombose), das etwas zwei Prozent aller Thrombosen ausmacht und hauptsächlich den rechten Arm betrifft. Dort schmerzt sie bisweilen bei anschwellendem Arm sehr stark, auch treten die betroffenen Venen hervor, sie kann aber auch symptomlos bleiben. Die Symptome, Ursache und Behandlung der Armthrombose unterscheiden sich prinzipiell nicht von der Thrombose im Bein.

Symptome der Thrombose im Arm

Eine Mehrzahl der Patienten bleibt schmerzfrei, zu beobachten sind allenfalls der anschwellende Arm bei gleichzeitiger Verfärbung (rot bis blau), wobei die Oberflächenvenen sichtbar und die Haut fleckig werden. Die Flecken zeigen die Bildung von Umgehungskreisläufen an. Weitere Symptome sind ein Spannungsgefühl und ein Druck in der Achsel. Sollte sich der Thrombus lösen und eine Lungenembolie auslösen, so treten plötzliche Brustschmerzen und Atemnot auf. Die Gefahr besteht bei Armthrombosen dadurch, dass der Weg zu Lunge und Herz kürzer ist.

Ursache der Armthrombose

Neben den allgemeinen Ursachen von Thrombosen, also einer Verlangsamung des Blutflusses bei gleichzeitiger Gefäßveränderung und der Umstellung der Blutgerinnung ist bei der Armthrombose vielfach keine eindeutige Ursache zu identifizieren. Da die Betroffenen vielfach jüngere, sportliche Männer sind und die Schlüsselbeinvene zwischen erster Vene und Schlüsselbein fixiert ist, vermutet man mechanische Verletzungen als hauptursächlich. Häufig folgt die Armthrombose dem Thoracic-outlet-Syndrom, einer Engstellung der Venen durch Muskeln und Knochen nach Überdehnung und Mikrofrakturen, die ansonsten unbemerkt entstehen und ausheilen. Die Thrombose par effort entsteht typischerweise durch eine forcierte Belastung des Arms beim Sport (Tennis, Gewichtheben) oder Über-Kopf-Arbeiten wie Deckenstreichen. Selbst im Schlaf oder beim Autofahren können Armvenen dauerhaft komprimiert werden, was unter Umständen die Armthrombose auslöst.

Behandlung einer Thrombose im Arm

Die Diagnose wird mittels Phlebographie (Kontrastmittel) oder Ultraschall gestellt, danach verabreicht der Arzt unmittelbar Blut verdünnende Medikamente, was in der ersten bis zweiten Woche nach Entstehung des Armthrombus erfolgreich sein kann. Danach beziehungsweise bei großen, harten Thromben müssen diese chirurgisch entfernt werden, auch Bypässe können sich erforderlich machen. Zudem kommen die Patienten um das Tragen eines Kompressionsstrumpfes (wie auch bei einer Beinthrombose) nicht herum. Im Übrigen setzt die Behandlung auf eine Kombination von Kompression, medikamentöser Therapie und chirurgischer Entfernung, wenn der Thrombus fassbar ist. Als Medikamente werden Antikoagulantien oder Lysemittel (in schweren Fällen) verabreicht. Der Thrombus kann durch einen Katheter lokal gelöst werden, diese Methode ist aber nicht ungefährlich, es könnte zu einer Lungenembolie kommen. Der Verlauf einer Armthrombose ist ansonsten meist günstig, die Lungenembolierate liegt normalerweise bei etwa drei Prozent.

Thrombose im Auge

Eine Thrombose im Auge ist eine Venenverstopfung der zur Netzhaut führenden Vene, die zweithäufigste Ursache von Augengefäßerkrankungen. Die Symptome sind zunächst eine Einschränkung des Sehfeldes, es ist nur ein Auge betroffen, bei fortschreitendem Verlauf kann auf diesem Auge Erblindung (auch vorübergehend) eintreten. Aufgrund der Einseitigkeit muss zunächst diagnostiziert werden, ob es sich um Augenthrombose oder Schlaganfall handelt, denn Letzterer führt ebenfalls zur einseitigen Gesichtsfeldeinengung. Eine rasche Behandlung kann die Sehkraft retten, eine sehr neue Methode ist die Einführung eines Kortison abgebenden Implants (Ozurdex®), das mit einer Spritze ins Auge eingeführt wird.

Symptome der Thrombose im Auge

Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Patient schmerzfrei bleibt und lediglich einen eingeschränkten Blickwinkel registriert. Da das auch Schlaganfall-Symptome sind und ohnehin ein eingeschränkter Blickwinkel als sehr beunruhigend konstatiert wird, suchen die Betroffenen meist freiwillig den Arzt auf, aber nicht immer. Es gibt Menschen, die mit der Einschränkung über Jahrzehnte leben und gelegentlich – vor allem in höherem Alter – stürzen, weil sie Hindernisse auf dem Boden gar nicht sehen können. Wenn die Thrombose eine Ader komplett verschließt und die Blutversorgung des Auges damit unterbrochen wird, erblindet dieses vollkommen, aber in der Regel nur vorübergehend. Die Symptome unterscheiden sich insofern vom Schlaganfall, als dass dieser typische hälftige oder quadrantische (nicht: quadratische) Sehfeldeinengungen verursacht und von halbseitigen Lähmungen der Gliedmaßen begleitet wird.

Welche Ursache hat die Augenthrombose?

Wie jede Thrombose wird auch diejenige im Auge durch die Blutkonsistenz inklusive der Gerinnungsfaktoren beeinflusst, sie ist daher medikamentös zu behandeln. Hoher Augeninnendruck, Bluthochdruck (75% der Fälle), Diabetes, Schlafapnoe und Leukämie begünstigen die Krankheit. Das Blut staut sich in der Vene und baut Überdruck auf, die Netzhautvenen im Auge verstopfen und verursachen schließlich eine sichtbare Einblutung. Die Sauerstoffversorgung der Netzhaut sinkt teilweise bis auf null, das ist die Ursache für die Sehausfälle. Daher sollte recht schnell gehandelt werden, denn schlimmstenfalls entstehen Gefäßwucherungen, die Netzhaut erleidet einen Dauerschaden, der Patient sieht danach nie wieder richtig.

Behandlung der Thrombose im Auge

Innerhalb von sechs Stunden nach den ersten Anzeichen birgt jede Behandlung sehr gute Heilungschancen, die auf Blut verdünnende Medikamente (Hämodilution) setzt. Auch Operationen sind möglich, kleine Schnitte regen die Durchblutung an und lösen das Blutgerinnsel (Radiäre Optikoneurotomie). Die Behandlung mit einer Spritze und dem Ozurdex®-Implantat wird seit 2010 angewendet, die Spritze wird hierbei nach örtlicher Betäubung direkt in das Auge eingeführt. Das Implantat gibt über Monate Kortison ab und gilt als sehr nebenwirkungsarm. Vor jeder Behandlung entscheidet der Arzt, ob es sich um Thrombose oder Schlaganfall handelt, wobei Letzterer Sehstörungen verursacht, bei denen glatt die Hälfte des oder ein Viertel (Quadrant) des Bildes nicht mehr sichtbar sind (wie schwarz überdeckt). Das lässt sich von einer Augenthrombose recht gut abgrenzen.

Thrombose im Bein

Die Thrombose im Bein ist ein Blutgerinnsel, dass sich in einer Vene gebildet hat und sich zunächst durch ein Ziehen, später unangenehme Schmerzen, Schwellungen und ein pralles, schweres Gefühl bemerkbar macht. Die Vene liegt meist tief im Bein, was das äußerliche Erkennen zunächst schwierig macht, auch sind die Symptome nicht immer klar zu erkennen. Da die Folgen schlimmstenfalls zur Lungenembolie führen können, muss sich der Patient/die Patienten (Frauen sind überdurchschnittlich oft betroffen) schnellstens in Behandlung begeben.

Symptome der Thrombose im Bein

Die Schmerzen sind abwechselnd ziehend und krampfartig und ähneln sehr dem Muskelkater. Allerdings lassen sie nicht nach, sondern nehmen im Laufe der Zeit zu und werden so stark, dass die Person unter Umständen mit dem betroffenen Bein kaum noch auftreten kann. Der Beginn kann urplötzlich erfolgen, die häufigste Stelle ist der Unterschenkel, gefolgt von Oberschenkel und Leiste. Oft treten die Beschwerden bevorzugt morgens und abends auf und lassen nach, wenn der Mensch sich hinsetzt und die Beine hochlegt. Typische Symptome sind bläuliche Hautverfärbungen und eine Erwärmung des Beins. Tückisch ist an der Thrombose, dass sie symptomlos bleiben kann, vor allem zu Beginn der Erkrankung. Ursächlich sind Bewegungsmangel und zusätzlich eine eingeengte Sitzhaltung („Flugzeugthrombose“), ein eingegipstes Bein, zu wenig Flüssigkeit über längere Zeit, rauchen und Hormonpräparate (Pille). Krampfadern erhöhen das Risiko ebenfalls, meist kommen mehrere Faktoren zusammen und kulminieren bei einem akuten Bewegungsmangel. Dieser erschwert den Beinvenen ihre Arbeit, das Blut kann nicht mehr ausreichend zum Herz zurückfließen, staut sich und bildet klumpende Blutplättchen. Diese entwickeln sich zum Thrombus, der schließlich die Vene verstopft.

Folgen der Beinthrombose

Bei tief liegenden Beinvenen können die Folgen gefährlich sein, denn der Thrombus reißt unter Umständen ab, gelangt in die Lunge und verstopft dort möglicherweise ein Gefäß mit der Folge der bisweilen tödlich endenden Lungenembolie. Weniger gefährlich ist der Thrombus in einer Beinvene nahe der Haut. Diese entzündet sich zwar schmerzhaft (Thrombophlebitis), gilt aber als wenig riskant, weil sie kleiner ist und der Thrombus kaum bis zu den großen, zur Lunge führenden Venen gelangt. Ausgeschlossen ist aber auch das nicht, vor allem wenn ein zunächst kleiner Thrombus erst zu wandern und dann zu wachsen beginnt. Nach dem Gerinnsel ist zudem das Post-thrombotische Syndrom (PTS) möglich, das ebenfalls zu Schwellungen, Hautverfärbungen und Krampfadern führt. Zu erkennen ist es an blauen oder braunen Knöcheln, in Extremfällen bildet sich ein Ulcus crusis, also ein Beingeschwür.

Behandlung der Thrombose im Bein

Betroffene Personen sollten zunächst das Bein hochlegen und ruhig halten, Panik ist nicht angebracht, da es nur ganz selten zu einer plötzlichen Lungenembolie kommt. Trotzdem muss ein Arzt die Behandlung aufnehmen, er wird zunächst das Blut verdünnende Medikamente verabreichen. Des Weiteren tragen die Patienten Stützstrümpfe, die Langzeittherapie setzt auf Medikamente, gekoppelt mit Kompression und Mobilisation. Bewegung ist überhaupt die beste Vorbeugung gegen Thrombose.

Thrombose Behandlung

Eine Thrombose Behandlung sollte recht schnell beginnen, da es sich regelmäßig um einen Notfall handelt. Die primäre Therapie einer Thrombose Behandlung im Bein ist in den ersten 10 Tagen erfolgreich, bei anderen Formen wie der Thrombose im Auge beträgt das Zeitfenster vielfach nur sechs bis zehn Stunden, um irreversible Schäden abzuwenden. Behandlungen können ambulant oder im Krankenhaus vorgenommen werden, die Behandlungsdauer kann sich nach einer Lungenembolie bis auf ein Jahr erstrecken, ansonsten genügen drei bis sechs Monate.

Thrombose Behandlung im Bein

Grundsätzlich soll die Behandlung den Thromboseprozess stoppen, die Lungenembolie verhindern und den blockierten Blutfluss wieder herstellen. Hierzu werden auch ambulant schon mehrere flankierende Maßnahmen eingesetzt:

  • Kompressionstherapie: Der Kompressionsverband gilt als Mittel der Wahl bei jeder Art von Thrombose in den Gliedmaßen, sowohl bei der Thrombose Behandlung im Bein als auch bei Armthrombosen. Mittels Kompressionsdruck lässt sich der venöse Blutstrom zum Herzen wieder beschleunigen und das Risiko einer Lungenembolie vermindern.
  • Heparin: Das Mittel hemmt als Antikoagulantius die Blutgerinnung, auch hier kann schon ambulant per Infusion gehandelt werden. Wenn der Thrombus schon besteht, lässt er sich in rund 10 Prozent aller Fälle durch Heparin oder verwandte Antikoagulantien lösen.
  • Marcumar: Dieses Mittel wird ab dem dritten Tag oral gegen die Blutgerinnung verabreicht.

Ob der Patient für die Erstbehandlung im Krankenhaus bleiben muss, entscheidet der Arzt anhand der Schwere des Falles. Insbesondere das Anhaften des Thrombus an der Venenwand bestimmt die Art, Intensität und Dauer der Thrombose Behandlung.

Behandlungsdauer einer Thrombose

Die Patienten sind in jedem Fall durch Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose disponiert, auch wenn durch Ernährungs- und Bewegungsumstellung viele Risikofaktoren abgeschaltet werden können. Daher führen Ärzte die Behandlung über längere Zeit fort, um künftige Risiken weitestgehend einzugrenzen. Es ergibt sich folgende Behandlungsdauer bei verschiedenen Szenarien:

  • 3 Monate bei Venenthrombose mit gut diagnostizierbarer Ursache
  • 6 Monate bei spontaner Venenthrombose ohne klar erkennbare Ursache
  • 1 Jahr nach Lungenembolie infolge einer Thrombose
  • dauerhaft bei wiederkehrender Thrombose mit Lungenembolie

Da die Blutungsneigung bei einer Thrombose Behandlung mit Marcumar und Heparin zwangsläufig zunimmt, müssen die Patienten zeitweise über einige Wochen im Krankenhaus beobachtet werden. Das hängt vor allem von sonstigen Risiken oder etwaigen Operationen ab, die möglicherweise anstehen. Schon eine Zahnbehandlung kann vielfach nicht ohne Weiteres durchgeführt werden. Selbst Bagatellverletzungen könnten zu schwerem Blutverlust führen. Patienten müssen auch künftig behandelnde Ärzte auf die gerinnungshemmenden Medikamente hinweisen.

Thrombose erkennen

Eine Thrombose erkennen und frühzeitig behandeln ist für die Patienten essenziell, aber nicht einfach. Vielfach verläuft die Erkrankung lange symptomlos, nach den ersten diffusen Anzeichen gibt manchmal erst das Blutbild Auskunft über die entstandene Thrombose. Die häufigsten Thrombosen bilden sich in der Schwangerschaft und im Bein.

Thrombose in der Schwangerschaft

Bei Frauen in der Schwangerschaft ist das Risiko einer Thrombosenentstehung etwa fünfmal höher als bei der übrigen Bevölkerung. Ursächlich hierfür ist der veränderte Stoffwechsel, zudem erhöht die wachsende Gebärmutter allmählich den Druck auf die Beckenvenen. Frauen, die schon einmal eine Thrombose hatten, Diabetiker, übergewichtig oder erblich vorbelastet sind, sollten besonders achtsam sein. Durch folgende Anzeichen können Schwangere eine Thrombose erkennen:

  • ein anschwellendes, schmerzendes Bein
  • Spannungsgefühl
  • Schwellungen und Schweregefühl
  • Schmerzen beim Gehen und Sitzen
  • Wärmegefühl am Fußknöchel
  • Spannungsgefühl in der Kniekehle, das bei Hochlagerung deutlich nachlässt
  • Überwärmung geschwollener Gliedmaßen

Bei diesen Anzeichen sollte unverzüglich der Arzt aufgesucht werden. Dieser wird, um die Thrombose zu behandeln, zunächst ein Blut verdünnendes Medikament geben, auch lässt sich mit einem Kernspin oder Ultraschall in der Regel sofort eine Thrombose erkennen. In der Folge trägt die Patientin Thrombose-Strümpfe. Die das Blut verdünnenden Medikamente, die bei Thrombosepatienten normalerweise über lange Zeit verabreicht werden, setzen die Ärzte vor der Geburt gern ab, weil ansonsten zwangsläufig Komplikationen beim Blutverlust des Geburtsvorganges zu erwarten sind. Zur Vorbeugung gegen Thrombose können Frauen, die zu der entsprechenden Risikoschwangerschaft tendieren könnten, verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • ausreichende Bewegung
  • viel trinken
  • regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen inklusive Blutbild
  • Heparin zur Blutverdünnung ab der 12. Schwangerschaftswoche
  • vorsorgliches Tragen von Thrombosestrümpfen

Neben der Thrombose im Bein sind Schwangere überdurchschnittlich oft von einer Beckenvenenthrombose betroffen, die zwar nicht so häufig auftritt wie die Beinthrombose, aber gefährlicher sein kann. Die Gefäße sind größer, was das Lungenembolierisiko kurz nach der Geburt erhöht. Die Schmerzen und Symptome ähneln denen der Beinthrombose, treten aber gehäuft im Beckenbereich auf.

Thrombosediagnostik über das Blut

Da es für Thrombosen keine sicheren Indizien gibt, versuchen die Ärzte neben der Ultraschall- und Sonaruntersuchung meist eine Bestimmung über das Blutbild. Hierbei sind im Labor recht gut Fibrinspaltprodukte nachzuweisen, die ein Abbauprodukt von Thromben darstellen. Das Labor führt dazu einen sogenannten D-Dimer-Test durch, der bei negativem Ergebnis mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent die Thrombose ausschließen kann. Dieser Test weist D-Dimere als Fibrin-Spaltprodukte nach, die sich nach der Entstehung eines Thrombus bilden. Das Verfahren wirkt in der oberflächlichen Beschreibung bestechend genau, die Ergebnisse hängen allerdings sehr stark von der Methodik ab und liegen auch nicht sofort vor, weshalb Ultraschall und Sonografie die diagnostischen Methoden der Wahl sind. Schließlich geht es darum, die Thrombose schnellstmöglich zu behandeln.

Thrombose vorbeugen

Wer einer Thrombose vorbeugen möchte, beispielsweise bei einem Flug, sollte das durch viel Bewegung und die richtige Ernährung auch im Flugzeug anstreben. Die Einnahme von Aspirin, lange als der Königsweg gepriesen, wirkt leider nur auf die Arterien, nicht auf die Venen, wo die Thrombose entsteht. Aspirin schadet dennoch nicht, zumindest hilft es gegen Kopfschmerzen bei einem Flug.

Entstehung der Thrombose bei einem Flug

Im Flugzeug, aber auch in Bussen bei langen Überlandfahrten oder im Pkw kann die Reisethrombose entstehen, weil die Person die Beine über sehr lange Zeit nicht bewegt. Ähnliches widerfährt sogar Menschen im Büro auf unbequemen Stühlen, die über längere Zeit nicht aufstehen. Hier wirken mehrere Faktoren zusammen: Der Körper trocknet aus, wenn der Mensch nicht genügend trinkt, gleichzeitig staut sich das Blut in den Beinen, beides zusammen führt unter Umständen zu einer Verklumpung roter Blutkörperchen. Dabei entsteht in manchen Fällen eine Thrombose, die sogar zur tödlichen Lungenembolie führen kann. Über 90 Prozent der Lungenembolien (die aber nicht immer tödlich enden) werden durch die tiefe Beinvenenthrombose verursacht, der nahezu einzigen Reisethrombose. Die Embolie entsteht nach dem Ende der Reise, wenn der Reisende sich wieder bewegt. Der frische Thrombus hat sich während der Reisedauer noch nicht festgesetzt und wird nun durch die wieder aufgenommene Bewegung mobilisiert, wandert unter Umständen recht schnell in die Lunge und löst die Embolie aus.

Ernährung im Flugzeug

Gerade auf längeren Flügen tendieren viele Reisende zu gesteigertem Alkohol- und Kaffeegenuss, gegessen und vernünftig getrunken wird hingegen ungenügend. Hinzu kommen Beruhigungsmittel gegen Flugangst und Jetlag, die der Thrombose unter Umständen den letzten „Kick“ verpassen. Generell begünstigt eine falsche Ernährung durch Übergewicht die Thromboseentstehung, auch haben dicke Menschen auf engen Flugsitzen zwangsläufig mehr Probleme. Zu den Risikofaktoren bei Flügen zählen:

  • Übergewicht
  • Sitzen über mehr als sechs Stunden
  • Flüssigkeitsmangel
  • Rauchen
  • Übersäuerung
  • die Pille oder eine Hormonersatztherapie
  • Venen- oder Herzleiden
  • Lebensalter über 40 Jahre
  • Beruhigungsmittel
  • zu viel Alkohol und Kaffee

Wer Thrombose vorbeugen möchte, kann das weniger durch Aspirin als vielmehr durch eine ausgewogene, eher zum Basischen tendierende Nahrung bewerkstelligen. Die Übersäuerung stellt ein vielfach verkanntes Thromboserisiko dar, denn saures Blut lässt rote Blutkörperchen eher erstarren. Ein halber Teelöffel Natron pro Tag genügt schon gegen die weitverbreitete Übersäuerung, die durch unsere bevorzugten Nahrungsmittel entsteht. Damit und durch Bewegung können alle Menschen recht wirksam einer Thrombose vorbeugen.

Thrombose Strümpfe

Thrombose Strümpfe, die auch nach einer OP verordnet werden, können Anwender in der Apotheke beziehen. Vielfach werden sie sogar prophylaktisch getragen, Reisethrombosen kann so vorgebeugt werden. Ebenso sind sie für Personen mit dauernd stehender Berufsausübung (Verkäufer im Ladengeschäft) und Sportler geeignet. Da man Thrombose Strümpfe waschen und somit immer wieder verwenden kann, lohnt sich die Anschaffung, zumal etwa 90 Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung keine völlig gesunden Beinvenen haben. Nur 23 Prozent waren allerdings deswegen schon einmal beim Arzt. Die Preise für die Strümpfe bewegen sich im moderaten Bereich zwischen rund 10 bis 40 Euro, für die Prophylaxe auf Reisen sogar schon ab etwa 2,50 Euro.

Anwendung der Thrombose Strümpfe

Sowohl für die Prophylaxe als auch nach einer OP sind die Strümpfe geeignet, darüber hinaus gibt es weitere Indikationen:

  • Thrombose- oder Kompressionsstrümpfe werden nach einer OP verordnet.
  • Träger von Gipsverbänden tragen die Strümpfe.
  • Kompressionsstrümpfe sind Bestandteil einer Kompressionstherapie.
  • Sportler tragen die Strümpfe.
  • Bei längerem, wiederholtem Stehen in vielen Berufen (Ladenverkauf, Werkbank, Lehrer) sind sie bei entsprechender Indikation zu empfehlen.

Die Wirkung beruht auf dem Gegendruck auf die Venen, der sich aufgrund des Thrombose-Drucks in den Adern erforderlich macht. Dieser wird bis in kleinste Hautgefäße fortgeleitet und verursacht dabei die typischen Schmerzen und das Schweregefühl in einem von Thrombose betroffenen Bein. Zu Beginn einer Thrombosebehandlung helfen die Strümpfe gegen Beschwerden und Schwellungen, langfristig verhindern sie krankhafte Hautveränderungen. Auch ein offenes Bein kann sich durch die Kompressionsstrümpfe nicht mehr entwickeln. Sie werden nur tagsüber getragen und nach einem halben Jahr ärztlich neu verordnet. Ein wadenlanger Strumpf genügt meistens, er weist einen gezielten, zum Herzen abnehmenden Druckverlauf auf.

Anschaffung und Pflege der Thrombose Strümpfe

Die preiswertesten Strümpfe können von jedermann beispielsweise auf langen Reisen getragen werden, sie bewirken allerdings nur eine sanfte Kompression und sind medizinisch wenig wirksam, wenn eine Person ein echtes Thrombose-Risiko aufweist. Die Preise hierfür beginnen ab 2,34 Euro für das Paar, schaden können einem normal gesunden Menschen diese Strümpfe jedenfalls nicht. Sie sorgen für die bessere Durchblutung und beugen damit Ermüdungserscheinungen vor. In der Apotheke beginnen die Preise etwa bei 30 Euro, dafür sind die Strümpfe latexfrei und weisen mit Sicherheit einen besseren Druckverlauf auf, was essenziell sein kann. Die etwas teurere Anschaffung könnte sich lohnen, nötigenfalls können Sie die Thrombose Strümpfe waschen. Die Strümpfe aus der Apotheke können bei dauerhaftem Tragen täglich in die Waschmaschine, ohne in ihrer Wirkung nachzulassen, verwendet werden ausschließlich Feinwaschmittel. Auch sollten Sie nicht mehr als 40° C einstellen, wenn Sie Thrombose Strümpfe waschen.