Scharlach – Krankheitssymptome, Ursachen, Therapie und Behandlung

Scharlach beginnt in den meisten Fällen recht unauffällig mit Schluckbeschwerden und einer roten Zunge. Danach setzt hohes Fieber ein und die kleinen Patienten klagen über stärker werdende Halsschmerzen. Im späteren Verlauf verbreiten sich die typischen stecknadelkopfgroßen Flecken über dem ganzen Körper. Die rote Zunge ist in der Umgangssprache als Himbeerzunge bekannt. Im Folgenden geht es uns um die häufigsten Scharlach Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Ganz nebenbei liefern wir viele praktische Tipps, wie Sie Scharlach frühestmöglich erkennen und was Sie dagegen tun können.

Inhalt

Was ist Scharlach?

Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die Bakterien ausgelöst haben. Sie gehört zu den häufigsten Kinderkrankheiten und gilt als hoch ansteckend. Oftmals ist der Krankheitsverlauf unkompliziert und wird durch Antibiotika behandelt.

Wie kommt es zur Ansteckung mit Scharlach?

Den Zeitraum zwischen der Infektion und den ersten Symptomen nennen wir Inkubationszeit. Diese beträgt zwischen 2-4 Tagen. Das Trügerische: Eine erkrankte Person, die gar nicht von ihrer Krankheit weiß, kann auch andere mit Scharlach anstecken. Die gefährlichen Bakterien und Verursacher der Scharlacherkrankung sind die A-Streptokokken, die die Schleimhäute der Patienten befallen.

Zur Risikogruppe gehören die Kinder von 3-10 Jahren.

Gerade zwischen Oktober und März kommt es zu den häufigsten Erkrankungen. Das ist auch der Zeitraum für die meisten Erkältung und Grippewellen, weshalb Scharlach häufig mit einer harmlosen Erkältung verwechselt wird.

Hätten Sie gewusst, dass Babys, unter 6 Monaten einen natürlichen Impfschutz von ihren Müttern mitbekommen. Sie besitzen mütterliche Antikörper, die Sie vor einer Infektion schützen. Neugeborene können nicht an Scharlach erkranken. Deutschlandweit kommt es jedes Jahr zu ca. 3.300 Infektionen und Behandlungen. Der Großteil davon verläuft komplikationsfrei.

Das sind die wichtigsten Symptome von Scharlach

Zunächst klagen Kinder über Halsschmerzen und Unwohlsein. Von einem auf dem anderen Moment schlägt das Ganze um und die Kinder bekommen Fieber und starke Schluckbeschwerden. Neben diesen Symptomen treten Husten, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Allgemein ist vom Unwohlsein die Rede.

Eines der wichtigsten Symptome für Scharlach ist die leuchtend rote Himbeerzunge. Sie wird auch als Erdbeerzunge bezeichnet. Den Namen hat sie ihrer Farbe und Form zu verdanken. Schließlich tauchen auf der Zunge kleine Papillen auf. Zudem färbt sich die Oberfläche deutlich Rot.

Parallel dazu stellen Sie auf der Haut Ihrer Kinder einen fein fleckigen Hautausschlag fest. Dieser Ausschlag beginnt zunächst am Brustkorb und breitet sich von da aus auf den gesamten Körper hinaus. Gerade im Bereich der Leiste finden wir die meisten Flecken. Wohingegen Scharlach den Bereich zwischen Mund und Kinn oftmals ausspart. Das erleichtert den Eltern, bei ihren Kindern die Scharlacherkrankung zu diagnostizieren.

Wie stecken Sie sich mit Scharlach an?

Die häufigste Ansteckung erfolgt über die Tröpfcheninfektion. Es reicht ein Huster oder ein Nieser, schon gehen die Bakterien auf einen anderen Organismus über. Viel seltener ist die Übertragung von Scharlach über Gegenstände wie Besteck oder Spielzeug oder über Lebensmittel.

Diagnose beim Arzt: Scharlach erkennen

Zumeist ist es den Kinderärzten auf den ersten Blick möglich, Scharlach zu diagnostizieren. Dennoch ist ein zuverlässiger Nachweis unerlässlich. Von daher macht der Arzt einen Abstrich von dem Rachen oder den Gaumenmandeln. In dieser Probe sind zumeist die Erreger enthalten, die sich unter dem Mikroskop im Labor zeigen. Vorsicht gilt bei den geläufigen Schnell-Tests. Diese sind oftmals nicht eindeutig genug.

Wie erfolgt die Behandlung von Scharlach?

In den meisten Fällen verschreiben die Ärzte ein Antibiotikum. Besonders beliebt ist Penicillin. Eine Penicillinkur wird zumeist über 10 Tage hinweg gegeben. Das sollte die ersten Symptome schnell lindern und mögliche Gefahren oder Komplikationen vermeiden. Die Patienten, die noch eine solche Therapie durchlaufen, sind schon nach 2 Tagen für andere nicht mehr ansteckend. Bleibt einer Therapie aus, erhöht sich die Ansteckungsgefahr über die nächsten 3 Wochen. Umso wichtiger ist es, mit einem erkrankten Kind schnellstmöglich zum Arzt zu gehen, um die Behandlung frühzeitig einzuleiten.

Scharlachbehandlung: Praktische Tipps für Zuhause

Die kleinen Patienten sollten unbedingt ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Das sorgt dafür, dass sich der zähflüssige Schleim in der Lunge besser löst. So können die Kinder den Schleim leichter abhusten und der Allgemeinzustand wird sich schnell verbessern. Ist das Kind an Scharlach erkrankt, sollten Sie es niemals allein zuhause zurücklassen und sich am besten gleich mit krankschreiben lassen. Versorgen Sie es mit ausreichend ungesüßtem Tee und Wasser und halten Sie Ruhe.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind nicht in Kontakt mit Geschwistern oder anderen Kindern tritt. Es herrscht während der Behandlung immer noch eine recht hohe Ansteckungsgefahr.

Kommt es in der Nacht zu einem Hustenanfall, halten Sie feuchte Handtücher bereit. Sorgen Sie im Kinderzimmer und im Schlafzimmer für eine möglichst kühle und feuchte Luft. Das wirkt sich positiv auf die Schleimhäute aus. Dafür reicht es aus, regelmäßig neue feuchte Handtücher über die Heizung zu hängen. Das Wasser wird sich in der Luft verbreiten und entspannt auf die Lungen und die Atemwege der kleinen Patienten wirken.

Krankmeldung: Das sollten Eltern bei Scharlach beachten!

Haben die Kinder wie vorgeschrieben das Antibiotikum bekommen und treten keinerlei zusätzliche Symptome auf, sind Sie auf dem besten Weg der Besserung. Dennoch sollten Sie innerhalb der nächsten 48 Stunden nach der Erkrankung eine Krankmeldung an den Kindergarten durchgeben. Erst nach der einsetzenden Behandlung und bei Gabe von Antibiotika darf das Kinder nachweislich in die Schule oder in den Kindergarten.

Die Krankheit zeigt sich noch bis zu 8 Wochen an einer typischen Nagellinie. Diese wird nach ihrem Entdecker „Feersche Nagellinie“ genannt. Im Nagel befindet sich eine Querfurche, was sich deutlich am Daumen zeigt. Diese Furche wächst eigentlich mit dem Nagel heraus und wird dann wenig später beim Nägelschneiden entfernt. Bei einigen Patienten beginnt sich die Haut an den Füßen und an den Händen leicht zu schuppen. Sie kann großflächig abgezogen werden.

Keine Sorgen müssen sich werdende Mamas in der Schwangerschaft machen. Im Gegensatz zu den Röteln ist bei Scharlach in der Schwangerschaft eigentlich nichts weiter zu befürchten. Bis zum heutigen Tag sind keine Komplikationen für das ungeborene Kind bekannt.

FAZIT: Scharlach erkennen, behandeln und therapieren

Zumeist sind Kinder im Alter von 3-10 Jahren von Scharlach betroffen. Neben Schluckbeschwerden, Halsschmerzen und hohem Fieber kommt es zu dem typischen Ausschlag und der roten Zunge. Die Eltern sind gut beraten, die Krankheit innerhalb der folgenden 48 Stunden dem Kindergarten oder der Schule zu melden und zum Kinderarzt zu gehen. Er wird einen Abstrich aus dem Rachenraum nehmen, um Scharlach zu diagnostizieren und eine Antibiotikakur verschreiben.

Dann ist der kleine Patient innerhalb der nächsten 24 Stunden und nicht mehr ansteckend. Anders sieht das Ganze bei unbehandelten Kindern aus. Sie können andere in ihrer Umgebung immer noch die folgenden 3 Wochen anstecken. Auch wenn es kaum zu Komplikationen oder Risiken im Zusammenhang mit dieser Kinderkrankheit kommt, sollten wir sie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.