Pfeiffersches Drüsenfieber – Krankheitssymptome, Ursachen, Therapie und Behandlung

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Was ist das Pfeiffersche Drüsenfieber?

Die Mononukleose, im Volksmund besser bekannt als Pfeiffersches Drüsenfieber, ist eine Virusinfektion. Sie bricht vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus.
  • ca. 90-95 % aller Erwachsenen haben das Virus für das Pfeiffersche Drüsenfieber in sich
  • nicht immer muss eine Infektion einen Ausbruch bedeuten
  • andere Namen sind: Morbus Pfeiffer, Mononukleose, Infektiöse Mononukleose, Mononucleosis infectiosa, Kusskrankheit, „Studenten-Kuss-Krankheit“ oder Monozytenangina

Den Namen „Pfeiffersches Drüsenfieber“ hat die Infektion durch den Kinderarzt und Internisten Emil Pfeiffer (1846 bis 1921), der sie als erster beschrieb. Zunächst war sie nur als Drüsenfieber bekannt, weil zwei der Symptome Fieber und angeschwollene Lymphknoten sind.

Ursachen des Pfeifferschen Drüsenfiebers

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird durch das Epstein-Barr-Virus, kurz EBV, ausgelöst. Es gehört zu den Herpesviren, welche wiederum zu den DNA-Viren zählen.

Die Übertragung findet über den Rachenraum statt, also oral, wie es beim Küssen der Fall ist oder beim gemeinsamen Benutzen von Gläsern oder Besteck. Dort werden zunächst die Zellen der Mund- und Nasenschleimhaut (Epithelzellen) angegriffen und die B-Lymphozyten. Sie sind ein bestimmter Typ weißer Blutkörperchen. Dort vermehren sie sich, woraufhin nach 10 Tagen bis 8 Wochen die ersten Krankheitssymptome auftreten.

Weiterhin reisen die Viren über den Blutkreislauf in andere Bereiche des Körpers wie den Mandeln, Lymphknoten und der Milz. Außerdem kann unter anderem auch die Leber angegriffen werden.

Symptome, an denen Sie Pfeiffersches Drüsenfieber erkennen können

Beginn:

  • starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden

Weiterer Verlauf:

  • Müdigkeit / Erschöpfung / Schwäche
  • (hohes) Fieber
  • geschwollene Lymphknoten (vor allem im Halsbereich)
  • geröteter Rachen / Gaumen
  • geschwollene Mandeln mit weißlich-grauen Belägen
  • Kopf-, Glieder- und / oder Bauchschmerzen

Folgen vom Pfeifferschen Drüsenfieber

Unter dem Strich kommt der Körper gut mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber zurecht und erholt sich schnell.

In seltenen Fällen kann es allerdings zu Komplikationen kommen, weil der Betroffene ein ohnehin schlechtes Immunsystem hat, wie es beispielsweise bei Diabetikern oder HIV-Infizierten oder nach einer Organtransplantation der Fall ist.

  • Herzbeutelentzündung (Perikarditis) oder
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Lymphknotenschwellungen
  • Entzündliche Nierenerkrankung (interstitielle Nephritis)
  • Lungenentzündung
  • Störungen der Blutbildung
  • Lebererkrankungen (z. B. Hepatitis)
  • Gehirnentzündung (Enzephalitis)
  • Hirnhautentzündung (Meningoenzephalitis)
  • Bösartige Tumore

Schwellen die Mandeln übermäßig stark an, kann es nötig sein, diese zu entfernen (Tonsillektomie). Zudem sind bakterien- oder virenverursachte Infektionen möglich.

Im schlimmsten Fall kann das Pfeiffersche Drüsenfieber zu einer Vergrößerung der Milz führen, was zu einem Milzriss führen kann, wenn man sich zu sehr beansprucht. In so einem Fall ist eine Not-OP nötig. Dies kann durch strikte Ruhe von mindestens vier Wochen verhindert werden.

Pfeiffersches Drüsenfieber: Arztwahl und Diagnose

Fühlen Sie sich nicht gut und spüren Sie Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, können Sie zu Ihrem Hausarzt gehen, wobei ein HNO-Arzt die bessere Wahl ist.

Die Diagnose kann meist schon anhand der Symptome gestellt werden. Oft wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt, weil die möglichen Symptome nicht alle auftreten müssen und auch für eine andere Erkrankung sprechen können.

Zeigt das Blutbild eine erhöhte Lymphozytenzahl und / oder werden bestimmte Antikörper nachgewiesen, ist die Diagnose deutlich stellbar.

Sollten die Symptome so uneindeutig sein, kann außerdem ein spezieller Antikörpertest gemacht werden, der auf EBNA abzielt. Sie sind allerdings meist erst 6 und 12 Tage nach Auftreten der ersten Symptome nachweisbar.

Behandlung und Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers

Da es sich um eine Virusinfektion handelt, wird kein Medikament verschrieben. Der Körper muss selbst mit der Infektion fertig werden.

Unterstützende Medikamente können nur gegen die Symptome wie Kopfschmerzen oder Fieber (Ibuprofen, Paracetamol und Diclofenac) verschrieben werden. Außerdem kann eine Kamillenlösung zum Gurgeln gegen Halsschmerzen helfen.

Ein Antibiotikum kommt nur dann zum Einsatz, wenn zeitgleich auch eine bakterielle Infektion vorliegt.

Auf keinen Fall sollte Acetylsalicylsäure eingenommen werden, weil so Blutungen entstehen können.

Viel Ruhe und Schlaf sind wichtig, um dem Körper Kraft zu geben. Außerdem sollte man sich wenigstens 6 Wochen körperlich schonen.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber dauert in der Regel zwei bis drei Wochen an. Nach der Genesung besteht eine lebenslange Immunität.

Ist das Pfeiffersche Drüsenfieber ansteckend?

Ja, das Pfeiffersche Drüsenfieber ist ansteckend. Es wird über orale und sexuelle Kontakte übertragen, muss allerdings keinen Ausbruch mit sich bringen.

Erkrankte können auch dann noch ansteckend sein, wenn sie nicht mehr akut krank sind. Die akute Ansteckungsgefahr kann noch einige Monate andauern, wobei der Erreger bis zum Lebensende im Körper verbleibt und theoretisch übertragen werden kann. Dies ist eine der Erklärungen, warum so viele Erwachsene das Virus in sich tragen, auch wenn sie keinerlei Symptome zeigen.

Vorbeugung

Einen echten Schutz, z. B. in Form einer Impfung, gibt es nicht. Vorbeugen kann nur, den Kontakt zu Erkrankten zu meiden. Grundsätzlich ist es ratsam, ganz gleich, wie gut Sie eine Person kennen, nicht dasselbe Besteck oder Gläser zu nutzen. So verhindern Sie schon einmal einen Risikofaktor.

Fazit – heftige Viruserkrankung, die von alleine ausheilt

Wenngleich das Pfeiffersche Drüsenfieber nicht zu den angenehmsten Viruserkrankungen gehört, so muss sich in der Regel keine Sorgen um (Spät-) Folgen gemacht werden. In den allermeisten Fällen wird der Organismus selbst mit ihm fertig. Leider gibt es keine medikamentöse Behandlung, die das Virus bekämpft, aber immerhin können die Symptome behandelt werden.

Wichtig ist, dass Erkrankte Küsse, Geschlechtsverkehr und das Teilen von Besteck und Trinkgefäßen vermeiden und sich ausreichend Ruhe gönnen.