Penisdeviation: Beschreibung, Ursachen und Symptome

Bei vielen Männern ist der Penis nicht vollständig gerade, sondern weist eine mehr oder weniger große Krümmung auf. Während eine leichte Penisdeviation (Penisverkrümmung) völlig normal ist und in der Regel keine Beschwerden verursacht, kann eine größere Verbiegung des errigierten Gliedes durchaus mit Schmerzen oder Beeinträchtigungen der Sexualität einhergehen. 

Inhalt

Angeborene Penisdeviation 

Die körperliche Entwicklung des Penis und der Prostata ist genetisch festgelegt und findet bereits im Mutterleib statt. Kommt es hier zu einer ungleichen Ausbildung der Schwellkörper, werden diese bei einer Erektion nicht gleichmäßig mit Blut befüllt. Der erigierte Penis ist daher nicht vollständig gerade und weist eine gleichbleibende Krümmung auf. Während eine gewisse Krümmung nicht ungewöhnlich ist und in der Regel keine Beschwerden verursacht, können bei größerer Asymmetrie Schwierigkeiten während des Geschlechtsverkehrs auftreten. Während rein kosmetische Behandlungen von den behandelnden Ärzten in der Regel abgelehnt werden, kann bei Schmerzen oder erheblicher Beeinträchtigung des Sexuallebens eine Operation Abhilfe schaffen. Dabei wird eine Verkürzung oder ungleiche Ausbildung der Schwellkörper chirurgisch korrigiert, was naturgemäß mit allen Risiken einer Operation bis hin zur erektilen Dysfunktion einhergeht. Daher wird in vielen Fällen zunächst versucht, eine langfristige Änderung der Biegung durch die Anwendung von mechanischen Korrekturhilfen wie dem PeniMaster Pro zu erreichen. Dabei wird durch ein spezielles medizinisches Gerät über einen längeren Zeitraum mit Zugkraft auf das Penisgewebe eingewirkt. Dadurch soll der Krümmung des Penis entgegengewirkt werden, ohne sogleich zu einem operativen Eingriff setzen zu müssen. 

Erworbene Penisdeviation 

Im Gegensatz zur angeborenen Penisverkrümmung tritt die erworbene Penisdeviation erst im weiteren Lebensverlauf auf. Dabei kommt es über verschieden lange Zeiträume zu einer zunehmenden Verkrümmung des zuvor geraden Gliedes. Die Ursachen sind nicht abschließend geklärt, die Forschungsergebnisse sprechen jedoch für ein entzündliches Geschehen in den Schwellkörpern des Penis, die zu einem sukzessiven Gewebeuntergang und Narbenbildung führen. Auffallend ist auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Nikotinkonsumenten und Diabetiker. In der Folge verkrümmt sich der Penis immer mehr und/ oder weist schmerzhafte Einschnürungen auf. Dabei kann es auch zu Minderung von Gefühl und sexueller Erlebnisfähigkeit bis hin zur erektilen Dysfunktion kommen. Während im Anfangsstadium mechanische Hilfen (Streckapparate) noch wirksam sein können, wird zur Behandlung von schwereren Fällen vor allem auf die Therapie in Form von Injektionen und Ultraschall gesetzt. Dabei wird versucht, dem weiteren Untergang von Gewebe entgegenzuwirken und so zumindest ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Ebenfalls zum Einsatz kommen verschiedene systemisch wirkende Medikamente.

Weiterer Verlauf und operative Behandlung 

Eine spontane Heilung ist bei der erworbenen Penisdeviation nur selten beobachtet worden. Oberstes Ziel der Behandlung ist es daher, ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Bestehen darüber hinaus große Einschränkungen, kann ähnlich wie bei der erworbenen Penisdeviation eine operative Behandlung versucht werden. Dabei werden derzeit je nach Diagnosestellung zwei verschiedene Verfahren angewandt: Zum einen kann versucht werden, das geschädigte Gewebe mit Implantaten oder Kollagen aufzubauen, um so eine Begradigung zu erreichen. Andernfalls bleibt nur die Entfernung des von der Erkrankung nicht betroffenen Teils des Gewebes, um durch eine punktuelle Verkürzung auf die Höhe des erkrankten Teils eine Begradigung des Gliedes zu erreichen, was jedoch zwangsläufig mit einer Verkürzung des gesamten Penis einhergeht.