Magen Darm Virus: Ursachen, Symptome, Früherkennung und Therapie

Der Fachausdruck für die Magen Darm Grippe ist Gastroenteritis. In der Umgangssprache sagt man auch Brechdurchfall, Magen-Darm-Katarrh, Magen Darm Virus oder Bauchgrippe, obwohl die Erkrankung mit einer typischen Grippe nichts gemeinsam hat.

Inhalt

Was ist das Magen-Darm-Virus?

Es handelt sich um eine entzündete Magen- und Dünndarmschleimhaut. Die Krankheitserreger werden in vielen Fällen durch verdorbene Lebensmittel übertragen. Die Krankheitszeichen sind ziemlich einheitlich. Es treten Brechdurchfälle, kolikartige Bauchkrämpfe und leichtes Fieber auf. Wässrige Durchfälle können einen Schock auslösen, weil der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte verliert.

Ansteckung, Dauer und Symptome

Die Magen Darm Grippe klingt nach zwei bis sieben Tagen ab, auch wenn sie nicht behandelt wird. Ihr Erscheinungsbild ist unterschiedlich.

Ursache für leichte Brechdurchfälle sind Kolibakterien. Diese Darmbakterien gelangen durch Unsauberkeit in Nahrungsmittel und vermehren sich dort. Die Erkrankung dauert ungefähr zwei Tage und kommt im Sommer häufiger vor als im Winter.

Etwa drei Tage dauert eine Vergiftung mit Staphylokokken. Übelkeit, Erbrechen und leichtes Fieber sind die Symptome. Da das Gift der eitererregenden Bakterien hitzebeständig ist, entstehen schwere Durchfälle durch warme und heiße Speisen, die vorher verunreinigt wurden.

Öfter als man glaubt kommen Magen-Darm-Infektionen mit Salmonellen vor. Typische Symptome sind plötzlich eintretender Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfe mit mäßigem Fieber. Die sehr unangenehmen Beschwerden haben eine Dauer bis zu fünf Tagen, es gibt aber auch leichtere Verlaufsformen, die nur zwei Tage anhalten. Typhus und Paratyphus gehören ebenfalls zur Salmonellen-Infektion. Die Krankheit wird von Mensch zu Mensch übertragen und durch Gegenstände oder wiederholt aufgewärmte und länger stehende Lebensmittel, die mit Fäkalienspuren eines Kranken verschmutzt wurden. Noch Jahre nach der Genesung können Patienten, ohne es zu merken, die Erreger immer noch in ihrem Körper beherbergen und so gesunde Menschen anstecken. Oft gehen Salmonelleninfektionen von Lebensmittelbetrieben aus. Die Nahrungsmittel sind häufig Milch, Milchprodukte, Speiseeis, Fleisch- und Wurstwaren.

Das Magen Darm Virus wird nicht nur durch Bakterien, sondern auch durch Viren ausgelöst. Diese machen sich im Magen-Darm-Trakt breit und bewirken Kopf- und Muskelschmerzen, Durchfälle, Schnupfen, Halsweh und leicht erhöhte Körpertemperatur. Die Dauer der Erkrankung zieht sich eine Woche hin.

Behandlung und Therapie

In den meisten Fällen heilt die Magen Darm Grippe allein. Der Arzt kann krampflösende Mittel und Medikamente gegen Durchfall und Erbrechen verordnen. Schädliche Bakterien im Stuhl werden gelegentlich mit Antibiotika behandelt. Bei starkem Flüssigkeitsverlust weist der behandelnde Arzt in ein Krankenhaus ein, wo Flüssigkeitsinfusionen mit einer Rehydrationslösung durchgeführt werden.

Magen Darm Virus Symptome mit Hausmitteln bekämpfen

Schluckweise Fenchel- oder Brombeertee lindern bei einer Magen- und Darmentzündung die Beschwerden und sind ein gutes Hausmittel. Experten raten, ein paar Tage außer trockenem Brot oder Zwieback keine Nahrung zu sich zu nehmen und auf Milchprodukte, Fette, Obst und Salat zu verzichten. Die richtige Ernährung spielt für eine schnelle Genesung eine große Rolle. Indische Flohsamenschalen gehören auch zu den wirksamen Hilfsmitteln. In Wasser aufgelöst getrunken binden sie Flüssigkeit an sich und helfen auf natürliche Weise gegen Durchfall und Verstopfung.

Magen Darm Virus vorbeugen

Wer zur Vorbeugung selbst etwas tun möchte, achtet beim Kochen und Essen auf Sauberkeit und vermeidet Fleisch-, Fisch- und Cremespeisen, die länger bei Zimmertemperatur gestanden haben, verzehrt in warmen Ländern nur geschältes Obst oder Gemüse und trinkt gereinigtes Wasser. Die tägliche Einnahme von Flohsamen, auch in Form von Mucofalk oder Metamucil, ist zusätzlich ein geeignete Mittel, Magen und Darm zu schützen.

Ansteckung (Magen Darm Virus)

Die Ansteckung mit einer Magen-Darm-Grippe kann schon während der Inkubationszeit erfolgen, also vor dem eigentlichen Ausbruch der Krankheit. Diese bleibt während ihres gesamten Verlaufs ansteckend, die Viren werden durch Tröpfchen beim Niesen oder Husten, durch Schmierinfektion und sogar während des Sprechens übertragen. Nur durch Abstand vom Patienten können dessen Angehörige die Ansteckung vermeiden.

Magen-Darm-Grippe: Ansteckung vermeiden

Spätestens nach dem Ausbruch der Magen-Darm-Grippe sollten sich Patienten und Angehörige vor einer Ansteckung gründlich schützen, indem der Erkrankte auf äußerste Hygiene vor allem nach dem Toilettengang achtet. Da die Krankheit hochgradig ansteckend ist, müssen die Toilette und ihre Umgebung nicht nur gereinigt, sondern auch desinfiziert werden, auch Körperkontakte sind tabu. Bett- und Leibwäsche müssen gründlich gewaschen werden, das gilt bei bestimmten Auslösern wie Salmonellen auch noch längere Zeit nach der Erkrankung.

Der Kontakt vor allem zu schwächeren Menschen wie anderen Kranken, Babys und alten Personen sollte besonders gemieden werden.

Die Hauptsaison für die Magen-Darm-Grippe beginnt ab Oktober, der Hauptauslöser ist das Norovirus, von dem eine geringe Menge genügt, um sich anzustecken. Zu Beginn der Erkrankung scheidet der Kranke besonders große, zudem umweltresistente Virusmengen aus. Die Erreger überleben recht lange auf Türklinken oder Kinderspielzeug, auch nicht erhitzte Lebensmittel übertragen die Krankheit. Folgende Maßnahmen unterbinden zumindest die Ansteckung:

  • Reinigen und Desinfizieren von Toiletten
  • getrennte Handtücher
  • Waschen der Bett- und Leibwäsche sowie der Handtücher bei mindestens 60° C
  • Hände mit Seife waschen, auch vor der Essenszubereitung oder nach Spaziergängen
  • Kontakt zum Kranken minimieren
  • vollständig lüften

Das Erbrochene von Kranken sollte mit Papierhandtüchern und Einmalhandschuhen beseitigt werden. Gemeinschaftstoiletten sind zu meiden, die Erreger haften auch auf den Badarmaturen.

Wie lange ist eine Magen-Darm-Grippe ansteckend?

Nicht nur kurz vor und nach ihrem Ausbruch, auch noch nach ihrem Abklingen geht von der Magen-Darm-Grippe und ihren Erregern eine Gefahr aus, sodass die Angehörigen jede Ansteckung vermeiden sollten. Daher nehmen Ärzte eine Krankschreibung grundsätzlich etwa drei Tage länger als bis zum vermuteten Ende der Krankheit vor, damit Kollegen und andere Personen nicht unnötig gefährdet werden. Nach einigen epidemologischen Untersuchungen werden Erreger noch bis zu 14 Tage nach der Symptomfreiheit des Patienten übertragen. Dieser scheidet sie trotz seiner offensichtlichen Gesundung weiter über den Stuhl aus, sodass es gilt, die erforderliche Hygiene weiter einzuhalten. Das betrifft übrigens auch andere Krankheiten, daher desinfizieren Krankenhäuser permanent sämtliche Wäsche und werfen sehr gesundheitsbewusste Personen nach einer Magen-Darm-Grippe angebrochene Lebensmittel weg.

Dauer einer Magen Darm Grippe

Die Dauer einer Magen Darm Grippe beträgt selten unter einer Woche, in der Regel wird das Baby wie das Kleinkind etwa zwei Wochen mit der Erkrankung kämpfen, wenn es vom Magen Darm Virus befallen wurde, Erwachsene meist etwas kürzer. Die akute Magen-Darm-Erkrankung tritt bei Kindern sehr oft auf, wird aber in der Regel ohne Probleme überstanden. Es handelt sich bei der Gastroenteritis um eine Magen-Darm-Entzündung, die zwar durch den Magen Darm Virus ausgelöst wird, aber mit den Viren der echten Grippe (Influenza) nichts zu tun hat.

Dauer einer Magen Darm Grippe beim Baby und beim Kleinkind

Zunächst gibt es eine Inkubationszeit von vier bis maximal 48 Stunden, dann folgen Brechdurchfälle, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und in manchen Fällen Schüttelfrost. Diese Symptome dauern bei kleinen Kindern ab dem Babyalter zwischen zwei Tagen bis zu einer Woche, wobei ab dem dritten Tag ein Arztbesuch angeraten ist. Die Komplikationen des Brechdurchfalls führen zur Dehydrierung, was lebensbedrohliche Zustände auslösen kann. In einer Metastudie der 2000er Jahre wurde inzwischen nachgewiesen, dass Probiotika die gesamte Dauer des Durchfalls um bis zu 24 Stunden verkürzen können, unter anderem sind das Lactobacillus oder das Bifidobacterium wirksam.

Diese Probiotika gibt es als Tabletten, Pulver oder innerhalb einer Rehydratationslösung.

Beim Kleinkind im Vorschulalter ist manchmal zu beobachten, dass die Symptome tagsüber nahezu gänzlich verschwinden und nachts wieder auftreten, was die Dauer einer Magen Darm Grippe verlängern kann. Auch in solchen Fällen sollte trotz der vermeintlichen, zwischenzeitlichen Besserung der Arzt nach wenigen Tagen aufgesucht werden. Ärzte verschreiben vorwiegend Medikamente, um das Fieber zu senken, die Dehydrierung zu stoppen und auch Schmerzen zu lindern, die teilweise im Magen-Darm-Bereich sehr heftig sein können. Gerade ein Baby kann sich hierzu nicht äußern, daher ist der Arztbesuch dringend indiziert.

Ab wann ist die Magen-Darm-Grippe gefährlich?

Eine Faustregel besagt, dass sich Eltern Sorgen machen sollten, wenn die Symptome nach einer Woche nicht nachlassen. Üblicherweise wandern der Magen Darm Virus durch den gesamten Körper und wird mit dem Stuhl ausgeschieden, was nach etwa einer Woche erledigt ist. Aus diesem Grund ist der Brechdurchfall eigentlich eine gesunde Abwehrreaktion, die nur aufgrund der begleitenden Dehydrierung so prekär ausfällt. Danach regeneriert sich der Körper, die Symptome lassen langsam nach. Erwachsene kämpfen manchmal länger mit den „Nachwehen“, wenn sie sich weigern, wenigstens für ein bis zwei Tage Bettruhe einzuhalten. Sie arbeiten weiter, der geschwächte Körper benötigt daher länger, um die Immunabwehr aufzubauen, die durch Stress nicht optimal arbeiten kann.

Bei Kindern ist darauf zu achten, dass sie neben der Flüssigkeitszufuhr auch eine Kleinigkeit essen, denn die Magen-Darm-Grippe kann zu Unterernährung führen, weil die Patienten zwangsläufig keinen Appetit haben.

Anfängliche Appetitlosigkeit ist sogar eines der ersten Symptome dieser Krankheit. Gegen die auftretende Übelkeit helfen bestimmte Medikamente wie Nux vomica, bei Krämpfen können Zäpfchen helfen, allerdings ist von Selbstmedikation in diesen härteren Fällen abzuraten.

Ernährung bei Magen-Darm-Grippe

Bei einer Magen-Darm-Grippe werden in erster Linie durch Erbrechen und Durchfall in hoher Menge Flüssigkeit und Mineralstoffe ausgeschieden. Dies allein ist für einen gesunden, erwachsenen Menschen normalerweise nicht dramatisch, vor allem, da die meisten Infektionen des Magen-Darm-Traktes nach drei Tagen bereits abklingen. Kritisch wird es jedoch, wenn überhaupt keine Aufnahme von Flüssigkeiten und Nahrungsmitteln mehr möglich ist, da auch geringste Mengen sofort wieder erbrochen werden. In diesem Fall sollte ein Arzt konsultiert oder, vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und alten Menschen, ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Welche Speisen können zu einer Infektion führen?

Bestimmte Erreger befinden sich in frischen Lebensmitteln und können bei unsachgemäßer Zubereitung, etwa bei zu geringer Hitze oder zu kurzer Garzeit, nicht ausreichend abgetötet werden. Salmonellen zum Beispiel brauchen eine Garzeit von 10 min bei einer Kerntemperatur von mindestens 70° Celsius, um unschädlich gemacht zu werden. Gefährliche Lebensmittel können sein:

  • nicht ausreichend gewaschenes, rohes Obst und Gemüse (E-Coli)
  • Rohmilchprodukte
  • rohe Eier
  • rohes Fleisch, insbesondere Geflügel
  • roher Fisch
  • Milchspeiseeis, das bei unterbrochener Kühlkette geschmolzen ist und wieder eingefroren wurde (siehe auch Softeis)

Achtung! Durch das Einfrieren von Speisen werden die meisten Erreger nicht unschädlich gemacht, sondern lediglich in einen Ruhezustand versetzt. Dies ist also keine sichere Praxis, Erreger abzutöten.

Immer wieder kursieren Tipps zur hilfreichen Ernährung bei einer Magen-Darm-Grippe. Was ist dran an Cola, Salzstangen und Haferschleim? Cola wird oft empfohlen, weil sie Zucker und Mineralstoffe enthält, die bei einer Magen-Darm-Grippe nötig sind. Allerdings ist die enthaltene Kohlensäure alles andere als hilfreich. Daher sollte Cola, wenn überhaupt, nur in sehr geringen Mengen zu sich genommen werden. Soweit möglich sollte man auf feste Nahrung in der Phase der Übelkeit gänzlich verzichten, um den Magen zu schonen. Häufig setzt wenige Stunden nach der Übelkeit der Durchfall ein. Besonders jetzt ist Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig. Sobald der Hunger wiederkommt und die Übelkeit nachlässt, kann versucht werden, magenschonende und stopfende Lebensmittel zu essen. Darunter zählen zum Beispiel:

  • stopfendes Obst wie Banane und geriebener Apfel mit Schale
  • Haferschleim
  • Zwieback
  • Weißbrot
  • Salzstangen für den Mineralhaushalt
  • Kohlenhydrate wie Reis oder Kartoffeln

Um der Unterzuckerung entgegenzuwirken, kann Traubenzucker gelutscht werden. Am Anfang sollte dem Magen die Nahrungsaufnahme so einfach wie möglich gemacht werden, das heißt, alles wird in pürierter Form gegessen oder zumindest sehr gut gekaut. Getränke, die den Magen beruhigen, sollten in Trinktemperatur, also weder heiß noch kalt verabreicht werden. Sinnvolle Getränke sind zum Beispiel:

  • Kamillen-, Fenchel- oder Kräutertee
  • Gemüsebrühe, Hühnerbrühe
  • nicht zu kaltes Wasser

Was sollte gemieden werden?

Dem Magen sollte jetzt nichts Säurehaltiges zugeführt werden, um eine weitere Reizung zu vermeiden. Außerdem sind Lebensmittel ungeeignet, die die Darmtätigkeit zusätzlich anregen. Milchprodukte sind durch die enthaltene Laktose genauso falsch. Gemieden werden sollte vor allem:

  • Kaffee
  • Nikotin (auch als Kaugummi)
  • Salate
  • Obst
  • Milchprodukte
  • Alkohol
  • fettiges Fleisch

Grippeimpfung

Die Grippeimpfung verhindert das Erkranken an der echten Grippe (Influenza) und wird empfohlen, wenn es auch keinen Impfzwang gibt. Sinnvoll für die Grippeschutzimpfung ist die Zeit zwischen dem 01.09. bis zum 30.11. eines Jahres, doch auch andere Zeitpunkte sind möglich. Spätestens zwei Wochen nach der Impfung greift der Schutz.

Hintergrund der Grippeschutzimpfung

Die Grippeimpfung nehmen leider zu wenige Deutsche wahr, dabei kursieren die Influenzavirus-Typen relativ schnell und verändern sich durch Antigendrift, sodass eine Vorjahresimpfung nur noch einen Teilschutz bietet. Betroffen können vor allem die folgenden Personengruppen sein:

  • Säuglinge und Kleinkinder
  • alte Personen
  • Schwangere
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • Mitarbeiter im Gesundheitswesen
  • Pflegepersonen

Man empfiehlt für diesen Personenkreis eine Durchimpfungsrate jenseits der 70 Prozent, die allerdings nicht erreicht wird. Die über 60-Jährigen sind zu knapp 50 Prozent geimpft, die chronisch Kranken zu einem Drittel und die Mitarbeiter des Gesundheitswesens gar nur zu einem Viertel. Bezüglich der Kleinkinder und Säuglinge, die ähnlich gefährdet sind wie Hochrisikopatienten, empfehlen die deutschen Ärzte eine Routineimpfung, ebenso für alle Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Auch Personen mit Kontakt zu Vögeln (Geflügel und Wildvögel) wird die Impfung nahegelegt, unter anderem allen Bewohnern Baden-Württembergs, um eine Doppelerkrankung mit Influenza und aviärer Influenza (Vogelgrippe oder Geflügelpest) auszuschließen. Im Prinzip laufen sämtliche Empfehlungen seit Jahren darauf hinaus, alle genannten Risikogruppen regelmäßig der Grippeschutzimpfung zu unterziehen.

Kontraindikationen und Wirksamkeit der Grippeimpfung

Da der Impfstoff für die Grippeschutzimpfung auf Hühnereiweißbasis produziert wird, können Menschen mit einer schweren Allergie gegen dieses Eiweiß nicht an der Grippeimpfung teilnehmen, es sei denn, es kommt ein moderner, in Deutschland seit 2008 verfügbarer Impfstoff auf der Basis von Zellkulturen ohne Hühnereiweiß zum Einsatz. Einige andere Bestandteile des Impfstoffes können ebenfalls Allergien auslösen, die der Patient kennen sollte. Zanamivir und Oseltamivir bieten für diese Personengruppe die Chance auf eine medikamentöse Prophylaxe während der Grippezeit. Hinsichtlich der Wirksamkeit der Grippeimpfung gilt als gesichert:

  • Als Vorbeugung bietet die Grippeschutzimpfung den kostengünstigsten und wirksamsten Gesundheitsschutz.
  • Jüngere Personen werden zu rund 90 Prozent durch die Impfung vor der Erkrankung geschützt.
  • Ältere Personen und Menschen mit Grunderkrankungen werden zu rund 40 Prozentgrundsätzlich vor dem Ausbruch der Influenza geschützt, bei den übrigen geimpften Personen verläuft die Grippe wesentlich leichter.
  • Kinder erkranken durch eine Grippeschutzimpfung insgesamt seltener.
  • Die Sterberate infolge einer Influenza sinkt bei den über 75-Jährigen durch die Grippeimpfung um 83 Prozent.

Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Pflegepersonen werden vor allem dann durch eine Grippeschutzimpfung geschützt, wenn auch die von ihnen betreuten Patienten oder Pfleglinge geimpft werden. Da das vielfach nicht gewährleistet ist, verzichten diese Personen größtenteils auf die Grippeimpfung.

Die Magen-Darm-Grippe(Gastroenteritis von „Magen-Darm-Entzündung“) hat trotz des landläufigen Begriffes „Grippe“ mit der echten Influenza nichts zu tun. Sie wird unterschiedlich verursacht, auch durch Viren und Bakterien, dennoch finden sich nicht die echten Grippeviren. Allerdings löst beispielsweise auch das Norovirus die gleichen Symptome wie eine Gastroenteritis aus. Aufgrund des diffusen und vielfältigen Ursachenbildes empfehlen Ärzte, vorwiegend die Symptome zu lindern und im Übrigen die Magen-Darm-Grippe abklingen zu lassen. Dazu passt bestens, gegen diese Symptome bewährte Hausmittel zu verwenden.

Hausmittel

Hausmittel gegen die Magen-Darm-Grippe

Zunächst einmal helfen Ruhe, viel Trinken und Zeit zum Auskurieren. Ältere Patienten und Kinder sollten zum Arzt gehen, da es schwere Komplikationen durch den Flüssigkeitsverlust und das Fieber geben kann. Als Getränke werden Fenchel- und Kamillentee empfohlen, Kohlensäure ist zu meiden, auch das Hausmittel Cola, welches wieder Mineralstoffe zuführt, ist höchstens in geringsten Mengen zu empfehlen. Stattdessen empfehlen sich Gemüse- und Hühnerbrühe, sobald die Übelkeit nachgelassen hat. In der Regel folgt der Durchfall um einige Stunden zeitversetzt, dann ist die Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig. Als feste Nahrung werden empfohlen:

  • Babybrei
  • Salzstangen und Zwieback
  • Weißbrot
  • Grießsuppe
  • Haferschleim
  • kleingeriebener Apfel oder Banane
  • Reis
  • Kartoffeln

Diese Nahrungsmittel schonen den Magen und haben teils stopfende Wirkung gegen den Durchfall. Alle reizenden Lebensmittel müssen ebenso gemieden werden wie Kaffee, Alkohol und Zigaretten. Die Wirkung der empfohlenen Nahrungsmittel zielt auf unterschiedliche Vorgänge im Körper. Mit den Salzstangen wird der Mineralverlust ausgeglichen, Bananen und Äpfel wirken durch Pektine gegen Durchfall. Auf Salate und normales Obst sollten die Patienten hingegen verzichten, weil diese Lebensmittel die Darmtätigkeit eher anregen.

Typische Verursacher und Symptome

Hauptursächlich sind Bakterien und Viren in der kalten Jahreszeit, welche im Verdauungssystem die Schleimhäute schädigen und mit denen sich die Patienten auf fäkal-oralem Weg angesteckt haben. Daneben können Vergiftungen vor allem von Lebensmitteln und rein physikalische Ursachen wie Röntgenstrahlen die Magen-Darm-Grippe auslösen. Zu den Symptomen zählen:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Durchfall bei nachlassenden Magensymptomen, auch blutiger Durchfall
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Fieber und Schwindelgefühle
  • Erschöpfung
  • hoher Flüssigkeitsverlust mit Exsikkose (Austrocknung)

Um eine Magen-Darm-Grippe zu diagnostizieren, wird neben der Allgemeinanamnese oft der Stuhl auf Bakterien- und Virenstämme sowie auf Toxine untersucht. Dabei geht es auch um die Identifikation meldepflichtiger Viren wie etwa des Norovirus´ und die entsprechende epidemologische Auswertung.

Helicobacter

Das Helicobacter pylori ist ein Stäbchenbakterium, es kann den Magen eines Menschen besiedeln und löst dort Gastritis vom Typ B, unter Umständen Magengeschwüre und in jedem Fall Zwölffingerdarmgeschwüre aus. Bei Letzteren ist Helicobacter praktisch immer ursächlich, bei den Magengeschwüren ist das Bakterium in drei Vierteln aller Fälle für die Erkrankung verantwortlich. Daher wird bei Magenerkrankungen routinemäßig auf das Bakterium getestet. Sollte eine chronische Infektion erfolgen, droht ein Magengeschwür und das MALT-Lymphom, ein vielen Fällen bösartiger Tumor der Magenschleimhäute.

Symptome einer Helicobacter-Erkrankung

Eine Infektion mit Helicobacter pylori ist in westlichen Staaten relativ selten geworden, da die Übertragung offensichtlich fäkal-oral oder auch oral-oral erfolgt und auf mangelnder Hygiene, vor allem aber auf unsauberem Trinkwasser und vielleicht auch auf Schmeißfliegen basiert. Die meisten erkrankten Europäer und Nordamerikaner haben sich in einem Land mit geringeren hygienischen Standards infiziert. Lediglich in Altenheimen tritt das Bakterium gehäufter auf, ältere Menschen sind weniger immun und werden durch die Symptomatik stärker belastet. Junge Menschen werden auch symptomlos befallen. Wenn Symptome auftreten, bestehen diese in:

  • Sodbrennen
  • Magendruck
  • Blähungen
  • Mundgeruch
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • seltener Hautjucken
  • gegebenenfalls Erbrechen

Das Hautjucken entsteht, weil Helicobacter pylori auch Neurodermitis-Schübe auslösen können. Wenn sich Menschen ohne erkennbare Ursache immer wieder kratzen müssen, könnte eine Helicobacter Infektion ursächlich sein.

Diagnostik und Therapie von Helicobacter

Die beschriebenen Symptome können auch ganz andere Ursachen haben, weshalb eine Anamnese und Differenzialdiagnose den Verdacht bestätigen muss. Für diese Diagnose ist ein unkomplizierter Atemtest das erste Mittel der Wahl. Bei diesem sogenannten C13 Atemtest nimmt der Patient oral C13-Harnstoff zu sich, der bei einem Helicobacter-Befall durch das Urease-Enzym gespalten würde. Dieses Enzym produzieren die Helicobacter-Bakterien, der Atemtest weist es nach. Weitere diagnostische Tests wären:

  • Serologischer Antikörpernachweis (gilt nur als Indiz oder Bestätigung)
  • Urease Schnelltest per Magenspiegelung
  • Keimnachweis: Das Biopsiematerial aus der Magenspiegelung kann auch für einen kulturellen Keimnachweis verwendet werden, was aber aufwendig ist und nur durchgeführt wird, wenn eine Therapie nicht anschlägt.

Die Therapie wird als Dreifach-Kombination mit Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer durchgeführt (Clarithromycin, Metronidazol und Omeprazol oder Pantoprazol). Dabei sterben die Erreger, zudem wird die Magensäureausschüttung stark reduziert. Das stabilisiert den pH-Wert, die Helicobacter-Bakterien siedeln sich nicht mehr neu an und werden über den Stuhl ausgespült, da sie eine saure Umgebung brauchen. Teilweise geben die Ärzte als viertes Mittel das Antibiotikum Amoxicillin.

Inkubationszeit bei Magen-Darm-Grippe

Die Inkubationszeit bei einer Magen-Darm-Grippe beträgt ab vier Stunden und kann sich bis auf zwei Tage erstrecken. Die Inkubationszeit bei Kleinkindern oder bei einem Baby unterscheidet sich prinzipiell nicht von der bei erwachsenen Patienten, vielmehr hängt sie von der Art des Erregers ab, der die Gastroenteritis verursacht hat.

Woher kommt die unterschiedlich lange Inkubationszeit bei der Magen-Darm-Grippe?

Wichtig ist für Patienten und Angehörige zu wissen, dass die Ursachen einer Gastroenteritis sehr verschieden ausfallen können. Am häufigsten sind unterschiedliche Viren- und Bakterienstämme die Auslöser, allerdings nicht die Influenza-Viren, welche zur echten Grippe führen. Doch auch physikalische, biologische und chemische Ursachen lösen eine Magen-Darm-Grippe aus, schädigen die Schleimhäute im Magen, dem Darm und der Speiseröhre und begünstigen damit das Eindringen von Bakterien, die ansonsten vom Körper so wirkungsvoll wie unbemerkt abgewehrt werden. Des Weiteren spielt der Übertragungsweg von Viren und Bakterien eine Rolle, der zwar fast immer fäkal-oral per Schmierinfektion verläuft, dabei aber unterschiedlichste Bedingungen in der Umgebung vorfindet. Die Inkubationszeit bei Kleinkindern, die auch in die Kita gehen, ist aufgrund einer nicht lückenlos zu überwachenden Hygiene häufig schwer einzuschätzen. Beim Baby sind im Prinzip die Eltern für die Umstände verantwortlich.

Was passiert während der Inkubationszeit?

Wenn die Erreger in den Körper eingedrungen sind, findet die Inkubation (lateinisch incubare = ausbrüten) statt. In dieser Zeit ist der Mensch krank, es zeigen sich aber noch kaum Symptome. Sollte in einer Kita ein Fall von Magen-Darm-Grippe aufgetreten sein und der Verdacht einer Ansteckung sehr naheliegen, könnte die wahrscheinliche Inkubationszeit bei Kleinkindern zur Prävention genutzt werden, beispielsweise um Probiotika zu besorgen, die den späteren Durchfall und das Erbrechen lindern und verkürzen. Während der Zeit der Inkubation vermehren sich eingedrungene Viren und Bakterien an regionären Lymphknoten und in den Schleimhäuten von Magen und Darm, besonders an den Lymphen entstehen bisweilen geringfügige Symptome wie ein leichtes Anschwellen, begleitet von geringem Fieber und beginnender Appetitlosigkeit. Ein Baby können die Eltern selbst in diesem Fall durch Betasten der Lymphe vorsorglich untersuchen. Dennoch ist daraus nicht die Art der Infektion abzuleiten, die durch Rotaviren, Corona- oder Adenoviren beziehungsweise Humane Noroviren ausgelöst sein könnte, was eine verschieden lange Inkubation verursacht.

Bei den Bakterienstämmen kommen Vibrio cholerae, Salmonellen, Clostridium difficile, Campylobacter, Yersinien oder Shigellen infrage, bei den Protozoen sind es beispielsweise Amöben oder Giardien.

Jeder dieser Erreger vermehrt sich unterschiedlich schnell, das Ergebnis ist jedoch stets ein Angriff auf die Magen- und Darmschleimhäute in unterschiedlichem Ausmaß, der schließlich zum Ausbruch der Magen-Darm-Grippe führt.

Norovirus

Der Norovirus wurde erstmals Ende der 1960er Jahre entdeckt, es handelt sich um eine Gattung mit mehreren Spezies, die auch beim Menschen in unterschiedlicher Form auftreten. Daneben gibt es einen Nachweis über den Virus bei Schweinen, Rindern, Mäusen und sogar bei Austern. Bei einer Ansteckung und der nachfolgenden Infektion treten nach einer Inkubationszeit von 24 bis 36 Stunden die typischen Symptome der Gastroenteritis auf, also vorwiegend Brechdurchfälle. Die Dauer der Erkrankung fällt mit etwa drei Tagen relativ kurz aus, der Norovirus muss aber identifiziert werden, da er der Meldepflicht unterliegt.

Ansteckung und Symptome

Seit dem Jahr 2010 häufen sich Meldungen über Fälle von Norovirus-Erkrankungen, die als typische „Kreuzfahrtkrankheit“ bezeichnet werden. Die Übertragung erfolgt aber keineswegs vorwiegend auf Kreuzfahrtschiffen, auch wenn über diese Fälle immer spektakulär berichtet wird. Die häufigsten Fälle sind in Krankenhäusern, Altenheimen und Schulen zu finden. Der Norovirus wird vorwiegend durch Schmierinfektion aus dem Stuhl infizierter Patienten übertragen, nach derzeitigem Erkenntnisstand aber nicht von Tier zu Mensch oder umgekehrt, weil offensichtlich in Tieren andere Stämme siedeln. Die Viren sind sehr resistent und überleben auch an Gegenständen, Hygiene und Desinfektion sind die wichtigsten Abwehrmaßnahmen. Bekannt ist im Jahr 2013 über den Norovirus:

  • Symptome: Gastroenteritis in heftiger Form, starkes Erbrechen und schlagartiger Durchfall
  • Inkubationszeit: 24 bis 36 Stunden, in Ausnahmefällen 6 Stunden (kürzestens) bis 50 Stunden (längstens)
  • Dauer: etwa ein bis drei Tage
  • Ansteckung: durch andere erkrankte Menschen und mangelnde Hygiene bei der Nutzung von Gemeinschaftstoiletten
  • Infektion: vorwiegend fäkal-oral zwischen Menschen, daneben durch Speisen, Getränke und Gegenstände, minimale Infektionsdosis 10 bis 100 Partikel
  • Nachweis: per Immunelektronenmikroskopie, RT-PCR Amplifikation viraler Nukleinsäuren oder antigen-EIA (virale Proteine werden nachgewiesen)
  • Meldepflicht: Noroviren sind meldepflichtig nach §§ 6, 7 IfSG (Infektionsschutzgesetz)

In Gemeinschaften breitet sich der Virus sehr schnell aus, daher die „Kreuzfahrtschiffsymptomatik“. Auch erfolgt die Übertragung sehr leicht, weil der Virus keinen Wirt braucht, um längere Zeit zu überleben. Er setzt sich praktisch auf der Türklinke der Toilette fest.

Wie eine US-amerikanische Studie aus Houston bestätigt, gibt es einen klinisch getesteten Impfschutz gegen Noroviren mit wenigen Nebenwirkungen. Mehr dazu siehe Studien.

Norovirus: Therapie und Prävention

Die Patienten werden ambulant behandelt, der hohe Flüssigkeits- und Elektrolytverlust kann bei älteren Personen und Kleinkindern eine kurzzeitige Hospitalisierung erfordern. Die Flüssigkeit wird therapeutisch ersetzt, antivirale Therapien gibt es nicht. Man wartet, bis der Norovirus den Wirt verlassen hat. Für die Prävention wird daher zu strikter Hygiene geraten, zudem müssen Gerichte vor allem mit Meeresfrüchten und Fisch sehr gut gegart werden. Das ist eine Vermutung, die aufgrund der „Kreuzfahrtschiffsymptomatik“ geäußert wird. Die Erkrankten müssen neben einer ersten Bettruhe vor allem eine eigene Toilette benutzen und den Kontakt zu anderen Personen quarantäneartig meiden.

Magen-Darm-Grippe in der Schwangerschaft

Wer schwanger mit dem Norovirus oder Magen-Darm-Bakterien infiziert worden ist, macht sich natürlich große Sorgen, welche Auswirkungen dies auf das ungeborene Kind haben könnte. Zunächst können werdende Mütter beruhigt werden, was die Ansteckungsgefahrangeht – diese ist nämlich praktisch nicht vorhanden. Noroviren und Magen-Darm-Bakterien befinden sich ausschließlich im Magen-Darm-Trakt und nicht im Blut, können also nicht durch die Nabelschnur auf das Baby übertragen werden.

Gefahren für Mutter und Kind

Allerdings kann eine Infektion der Mutter trotzdem Auswirkungen auf das ungeborene Baby haben. Der Flüssigkeitsbedarf ist in der Schwangerschaft bekanntlich höher. Dies trifft in erhöhtem Maße auf eine mit Magen-Darm-Grippe infizierte Mutter zu, da durch den Durchfall und das Erbrechen vermehrt Flüssigkeit aus dem Körper ausgeschieden wird. Flüssigkeitsmangel in der Schwangerschaft führt zu:

  • Verstopfung
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Schwindel
  • allgemeines Schwächegefühl
  • Unwohlsein

Auch Elektrolyte, also Mineralstoffe, können auf diese Weise mangelhaft zur Verfügung stehen und sollten in größeren Mengen zugeführt werden. Elektrolyte sind wichtig für Mutter und Kind, vor allem:

  • Natrium für einen optimalen Salzhaushalt
  • Magnesium zur Unterstützung der Muskelfunktion und zur Vorbeugung gegen Krämpfe
  • Kalzium für den Knochenaufbau des Babys

Wer aber weder trinken noch essen kann, weil alle zugeführten Flüssigkeiten sofort wieder erbrochen werden, sollte einen Arzt aufsuchen. Hier besteht nämlich die Gefahr einer Unterversorgung, die vielleicht nicht spurlos an Mutter und Kind vorübergeht. Der Arzt kann eine Elektrolytlösung aus der Apotheke empfehlen, bei bakteriellen Erregern können in besonders schweren Fällen auch Medikamente wie Antibiotika eingesetzt werden. Dies sollte aber gründlich abgewogen werden, da Antibiotika sehr wohl auch in den Blutkreislauf gelangen und somit über die Nabelschnur auch aufs Baby übertragen werden. Wenn der Flüssigkeits- und Elektrolytmangel die Mutter zu sehr belastet, kann auch ein mehrtägiger Aufenthalt im Krankenhaus mit Infusionen erwogen werden.

Vorbeugen in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen sollten also vorsichtshalber auf den Kontakt mit infizierten Menschen verzichten und vor allem im Badezimmerbereich auf Hygiene achten. Wenn möglich, sollte das Badezimmer nicht mit infizierten Menschen geteilt werden.

Einen besonderen Fall stellt eine infizierte Schwangere kurz vor der Entbindung dar. Sollte bereits ein Krankenhaus zur Entbindung aufgesucht worden sein, müssen alle Verantwortlichen umgehend über die Infektion informiert werden, um eine weitere Verbreitung eindämmen zu können. Da die Viren und Bakterien auch außerhalb des Wirts noch tagelang eine Ansteckungsgefahr darstellen und bereits wenige Viren (ca.10) für eine Infektion reichen, sollten das Badezimmer und alle Türklingen gründlich gereinigt und desinfiziert werden, bevor das Neugeborene in die Wohnung kommt, da die Infektion für Neugeborene besonders schwerwiegend verlaufen kann.

Studien zum Magen-Darm-Virus

Sie finden hier eine Sammlung von interessanten Studien zur Magen-Darm-Grippe. Die Liste wird fortlaufend aktualisiert.

14.12.2011 Erster Norovirus-Impfstoff wirkt
Der weltweit erste Impfstoff gegen die gefürchteten Noroviren zeigt Wirkung und hat nur wenige Nebenwirkungen wie eine leicht verstopfte Nase, Schnupfen und Miesen. Eine klinische Studie aus Houston hat dies bestätigt. Die Erkrankungsrate wurde zwar signifikant um 47% gesenkt, aber im Fall einer Epidemie dürfte die Schutzwirkung zu gering sein. An der Studie nahmen 98 gesunde Männer und Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren teil. Diesen wurde entweder der Impfschutz oder ein Placebo, jeweils in zwei Dosen im Abstand von 3 Wochen verabreicht. Ausführliche Informationen: http://www.bcm.edu/molvir/norovirus (in englischer Sprache)

Magen Darm Virus Symptome

Die Magen Darm Grippe Symptome sind vielfältiger Natur, sie beginnen mit Missempfindungen und Schwindelgefühlen. Da es unterschiedliche Erreger für die Magen-Darm-Grippe gibt, können die Magen Darm Virus Symptome auch atypisch erscheinen, beispielsweise in einem Unruhegefühl und Schlaflosigkeit. Gliederschmerzen, Schnupfen, Kopfschmerzen und Fieber hingegen sind recht typisch für die Erkrankung.

Deutliche Magen Darm Virus Anzeichen

Sehr deutliche Symptome für eine Magen-Darm-Grippe sind gleichzeitiger Durchfall und Erbrechen (Brechdurchfall). Das von starker Übelkeit begleitete Erbrechen ist meist das erste, sehr typische Anzeichen und im Grunde ein guter Abwehrmechanismus des Körpers, der die schädigenden Krankheitserreger auf diese Weise loswerden will. Wenn die Dauer des Erbrechens über mehrere Stunden anhält und der Erkrankte keine Flüssigkeit mehr bei sich behalten kann, muss ein Arzt hinzugezogen werden. Bedingt wird der Flüssigkeitsverlust auch durch den gleichzeitig auftretenden Durchfall.

Die Erreger dringen in den Magen-Darm-Trakt ein und infizieren die Darmwände, wobei sie Giftstoffe absondern.

Dadurch bildet sich wässriger und manchmal auch blutiger Stuhl, der gesundheitlich auf Dauer bedenklich ist. Die geschädigten Darmzellen können zudem keinerlei Flüssigkeit mehr aufnehmen, was den Durchfall ebenfalls begünstigt. In harten Fällen treten Durchfall und Erbrechen synchron auf, eine Dehydrierung droht. Daher sollte der Patient unter allen Umständen versuchen, ein wenig ungesüßten Tee zu trinken. Zwieback bindet die Flüssigkeit etwas und hält sie im Körper.

Magen Darm Grippe Symptome beim Baby

Die Gefahr der Austrocknung ist bei kleineren Kindern und älteren Menschen besonders hoch, dem Baby ist die Dehydration durch die eingefallene Fontanelle (weiche Stelle im Schädel) anzusehen. Ältere Menschen weisen eine schlaffe Haut auf, die als Falte stehen bleibt, wenn leicht daran gezupft wird. All diese Magen Darm Grippe Symptome inklusive Kopfschmerzen und Fieber bedürfen ab einer Dauer von 12 Stunden der ärztlichen Konsultation, weil gegen den Flüssigkeitsverlust gegebenenfalls Infusionen gegeben werden müssen. Medikamente helfen gegen die schlimmsten Magen Darm Virus Symptome wie das Fieber, die Kopfschmerzen und den schlimmen Durchfall. Die Symptome beim Baby gehen immer auch mit höherer Temperatur einher, die als Abwehr gegen die Viren dient und erst ab 39,5° C stark bekämpft werden sollte. Allerdings neigen manche Babys und Kleinkinder zu Fieberkrämpfen. Dieser Begriff ist zwar umstritten, es gibt aber diese Krämpfe, weshalb Eltern, die dies von ihrem Kind wissen, die hohe Temperatur rechtzeitig (schon ab 38° C) senken und das Kind nicht aus den Augen lassen sollten. Gegen die Schmerzen der Magen-Darm-Grippe helfen Ibuprofen und Paracetamol, die Kleinstkindern höchstens in Minidosen verabreicht werden dürfen.

Ursachen einer Magen Darm Grippe

Sowohl Bakterien als auch Viren können eine Magen-Darm-Grippe verursachen. Die Ansteckungswege und -gefahren unterscheiden sich zwischen den Erregergruppen.

Bakterielle Infektionen als Ursache für die Magen-Darm-Grippe

Die Ansteckung mit bakteriellen Erregern findet durch die sogenannte fäkal-orale Schmierinfektion statt. Die Bakterienstämme sind angereichert im Stuhl der erkrankten Person und werden durch unzureichende Hygienemaßnahmen über die Hände auf Nahrungsmittel und mit diesen in den Mund des nächsten Wirtes transportiert, wo sie sich wiederum im Verdauungstrakt vermehren können. Salmonellen müssen sich außerdem noch anreichern können, also in betroffenen Speisen wie Milch, (Geflügel-)Fleisch und Eiern durch längere Lagerung vermehren, um als Stamm überleben zu können und zu einer Magen-Darm-Erkrankung zu führen. Allerdings ist hier im Besonderen bei Säuglingen und Kleinkindern die minimale Infektionsdosis wesentlich geringer als bei Erwachsenen, somit können diese von denselben Nahrungsmitteln eine Salmonellenvergiftung bekommen, die von Erwachsenen verzehrt wurden, ohne dass diese an irgendwelchen Symptomen leiden müssen. Da Salmonellen auch in rohem Fleisch vorkommen, sollten bei der Zubereitung ausreichende Hygienemaßnahmen getroffen werden. Haustiere, die rohes Fleisch gefüttert bekommen, sollten in einem Kinderhaushalt regelmäßig auf Salmonellenbefall untersucht werden. Zu den für Magen-Darm-Entzündung verantwortlichen Bakterien gehören unter anderem:

  • Salmonellen
  • Campylobacter
  • Shigellen
  • Vibrio Cholerae
  • Clostridium difficile
  • Yersinien

Verantwortlich für die Entzündung des Magen-Darm-Traktes können auch die bakteriellen Exotoxine sein, die sich in Lebensmitteln anreichern. Dies wird dann auch als Lebensmittelvergiftung bezeichnet. Als Beispiel seien hier die Toxine bestimmter Staphylokokken genannt.

Virusinfektionen

Eine Magen-Darm-Entzündung kann auch ihre Ursache in einer Virusinfektion haben. Im Gegensatz zur bakteriellen Infektion ist hier das Virus selbst für die Schädigung der Magen-Darm-Schleimhaut verantwortlich. Auch die Ansteckungsgefahr ist deutlich erhöht, da vor allem beim bekannten Norovirus bereits winzige Tröpfchen, die beim Sprechen oder Erbrechen in die Luft gelangen, zur Ansteckung führen können. Dies wird als Tröpfcheninfektion bezeichnet. Deshalb werden mit dem Norovirus erkrankte Menschen meist streng isoliert, da hier die Seuchengefahr besonders in Krankenhäusern, Altenheimen, Kindergärten und Schulen sehr groß ist. Viren, die eine Gastroenteritis verursachen können, sind zum Beispiel:

  • Noroviren
  • Rotaviren
  • Adenoviren
  • Sapoviren
  • Astroviren

Auch sogenannte Protozoen, wie Amöben und Giardien, können zu Symptomen einer sogenannten Magen-Darm-Grippe führen.

Die Inkubationszeit, also der Zeitrahmen vom Moment der Übertragung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt in den meisten Fällen zwischen 4 und 48 Stunden. Bemerkenswert ist, dass bereits während der Inkubationszeit eine Übertragung auf einen weiteren Wirt möglich ist.

Schutz vor Ansteckung

Einen generellen Schutz vor einer Infektion mit Magen-Darm-Bakterien oder –Viren gibt es nicht. Allerdings führen Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen nach jedem Toilettengang und vor jeder Mahlzeit sowie Reinigung und Desinfektion von sanitären Einrichtungen, insbesondere der benutzten Türklinken, Spülungen und Armaturen, zu einer deutlichen Eindämmung der Erreger.

Verlauf der Magen-Darm-Grippe

Die Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe oder -Infekt) verläuft bei gesunden, erwachsenen und nicht gebrechlichen oder sehr alten Personen in der Regel ohne Komplikationen. Die Betroffenen werden trotz des unangenehmen Verlaufs relativ schnell wieder gesund, schwere Symptome halten längstens eine Woche an. Dennoch sind beim Verlauf Risikogruppen gesondert zu betrachten. Dazu zählen:

  • Säuglinge und Kleinkinder bis etwa zum fünften Lebensjahr
  • ältere und gebrechliche Personen
  • durch andere Krankheiten vorbelastete Personen
  • mit Noroviren infizierte, zuvor schon geschwächte (ältere) Patienten

Bei all diesen Personengruppen nimmt der Flüssigkeitsverlust sehr schnell kritische Ausmaße an. Es ist dann eine rasche und zielgerichtete Therapie erforderlich, weil schwerste Komplikationen bis zur Intussuszeption (siehe unten) drohen.

Dauer und Symptom

Die Magen-Darm-Grippe dauert im Normalfall zwei bis sieben Tage, danach klingt sie auch unbehandelt von selbst ab. Der gesunde Körper schafft es, die Viren zu eliminieren. Zum Verlauf gehört die Inkubationszeit von vier bis 50 Stunden. Zu den Symptomen gehören Brechdurchfall, der aber nicht bei jedem Menschen in Reinform auftreten muss (vielfach nur Durchfall), Fieber, Appetitlosigkeit, Erschöpfung und Gliederschmerzen. Am gefährlichsten ist der Flüssigkeitsverlust über den Durchfall, der durch Tee oder stilles Wasser bekämpft werden muss. Auch die eigentlich nicht gefährdeten Personengruppen sollten diese therapeutische Maßnahme ernst nehmen, denn zu wenig Flüssigkeit über Tage schadet ernsthaft den Nieren und kann sie sogar versagen lassen. Als prekär erweist sich oft, dass die Betroffenen durch ihre Erschöpfung wenig Durst verspüren und allein deshalb zu wenig trinken.

Komplikationen im Verlauf

Bei Infektionen mit Noroviren sind ältere Menschen gefährdet, alle Personen müssen wie beschrieben gegen den Flüssigkeitsverlust antrinken, um Elektrolyte auszugleichen. Komplikationen können sein:

  • Nierenversagen
  • hypovolämischer Schock (Schock durch Volumenmangel, es zirkuliert infolge des Flüssigkeitsverlustes zu wenig Blut)
  • Hypoglykämie (Unterzuckerung)
  • Darmperforation (Darmdurchbruch)
  • Sepsis (Blutvergiftung) bei individuell begünstigenden Faktoren

Die gesteigerten Darmbewegungen während des Durchfalls verursachen teilweise krampfartige Bauchschmerzen, die vorwiegend bei Kindern manchmal auf einer Intussuszeption beruhen können. Hierbei hat die Darmbewegung eine Selbsteinstülpung des Darms verursacht (auch: Invagination), die in Längsachse erfolgt. Das führt durch Ödeme und Blutstauungen unbehandelt fast immer zum Darmverschluss. Die Bauchschmerzen treten dann krampfartig auf, es folgt Erbrechen, die Erkrankten werden auffallend blass. Zwischenzeitlich gibt es symptomlose Intervalle. Säuglinge schreien schrill und ziehen ihre Beine an, etwas später wird Stuhl als „Johannisbeergelee“ (blutig-schleimige Auflagerungen) ausgeschieden. Am Bauch ist eine walzenförmige Verhärtung tastbar. Ärzte diagnostizieren diese Komplikationen einer Magen-Darm-Grippe sehr schnell per Ultraschall und leiten die entsprechende Therapie (Einlauf oder OP) ein.

Videoarchiv

Sie finden hier eine Sammlung von interessanten Videos (Dokumentationen, Interviews und Expertengespräche) zur Magen-Darm-Grippe. Die Liste wird fortlaufend aktualisiert.

Studiogespräch zum Thema Magen-Darm-Infektion

Expertengespräch mit Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Sturm, leitender Oberart der Medizinischen Klinik mit den Schwerpunkten Hepatologie, Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel der Cahrité-Universitätsmedizin Berlin Campus.

Grippe Informationsvideo

Alles Wissenswerte zur Grippe (Influenza): Ansteckung, Krankheitsverlauf, Komplikationen, Behandlung und Wirkung der Grippeimpfung.