Lippenherpes – Ursachen, Symptome, Früherkennung und Therapie

Eine äußerst unangenehme Infektion ist Lippenherpes. Lateinisch ist von Herpes Labialis die Rede. Im Volksmund bezeichnen wir diese Erkrankung als Fieberblasen. Sie treten nach Stress oder in Kontakt mit bestimmten Allergenen ans Tageslicht. Im Folgenden geht es uns um die häufigsten Lippenherpes Symptome und praktische Tipps zur Behandlung zuhause.

Inhalt

Was ist Lippenherpes?

Im Prinzip leiden Sie an Lippenherpes, wenn Sie kleine, schmerzende Bläschen direkt auf der Lippe feststellen. Die meisten erkennen diese Krankheit als Fieberbläschen oder Fieberblasen.

Neben der Lippe kann der gesamte Mundbereich, Nase, Auge, Gesäß und Fingernagel davon betroffen sein. Der eigentliche Verursacher ist der Herpes-Simplex-Virus Typ 1. Ob Sie es glauben oder nicht, 90 % der Erwachsenen sind in ihrem Leben schon in Berührung mit dem Virus gekommen und tragen die Antikörper in sich.

Wann erfolgt die Infektion mit Lippenherpes?

Schon im Alter von sechs Jahren kommen die meisten in Berührung mit Herpes und machen eine Erstinfektion durch. Dabei haben Sie Ihr Leben lang mit den schmerzenden Bläschen zu tun. Statistiken gehen davon aus, dass ca. 20-30 % aller infizierten Patienten an Lippenherpes erkranken.

Gerade wenn das Abwehrsystem  geschwächt ist, steigt das Risiko der schmerzhaften Bläschen. Das ist vor allen Dingen bei

  • Bluterkrankungen,
  • bei Medikamenten,
  • nach Operationen,
  • bei Krebs und bei HIV-Infektionen

besonders häufig der Fall. Zunächst tritt das Virus in der oberen Hautschicht auf und verursacht dort die Bläschen. Dann geht es über die Nervenfasern bis hin in die Nervenzellen des Rückenmarks. Hier schaltet der Virus in einen Ruhemodus und kann sich erst durch einen Ausbruch zurückmelden. Das bedeutet, dass Sie niemals vollkommen immun gegen die kleinen Fieberblasen sind.

Einzig und allein das Immunsystem kann gegen den Virus ankämpfen und ihn unterdrücken. Untersuchungen haben aber ergeben, dass die Infektionen und das Auftreten der Blasen mit zunehmendem Alter abnehmen.

Wir haben es bei Lippenherpes mit dem Herpes-Simplex Virus Typ 1 zu tun. Typ 2 steht in Verbindung mit den Geschlechtsteilen und wird auch als Herpes genitalis bezeichnen. Dieser Typus kann sich auf den Lippen- und den Mundbereich übertragen.

Worin liegen die Ursachen von Lippenherpes?

Im Prinzip können Sie sich mit Lippenherpes über den Speichel, die Schmierinfektion, die Tröpfcheninfektion oder Schleimhautkontakte anstecken. Die ersten Symptome treten vor allen Dingen an den Lippen auf, da die Haut an dieser Stelle besonders empfindlich und anfällig gegenüber Infektionen ist. Die meisten Patienten bekommen es gar nicht mit, wenn Sie sich mit Lippenherpes angesteckt haben. Eine Aktivierung erfolgt erst durch bestimmte Einflussfaktoren, wie:

  • Sonneneinstrahlung
  • Psychische Belastung
  • Hormone bei Frauen
  • Medikamente und Erkrankungen
  • Fieber und Infektionskrankheiten

Was sind die häufigsten Symptome von Lippenherpes?

Viele Patienten spüren, wenn sich die ersten Fieberbläschen anbahnen.

Die betroffene Hautstelle ist dann besonders empfindlich. Sie kribbelt, brennt und die Patienten sprechen von Spannungsgefühlen. Dieses Vor-Stadium kann über ein paar Stunden oder einen ganzen Tag anhalten. In diesem Stadium der Frühdiagnostik von Lippenherpes können Sie aktiv werden und Schlimmeres vermeiden. Am besten tragen Sie so genannte antivirale Mittel auf. Diese gibt es in der Apotheke als Creme oder als Gel.

In einigen Fällen kann sich Lippenherpes auch über Nacht vollkommen unbemerkt ausbilden. In diesem Zusammenhang schwellen auch die Lymphknoten an. Im Inneren der Bläschen befindet sich klare Flüssigkeit, die wenige Tage später aufplatzt. Was zurückbleibt, ist eine empfindliche Wunde, die dann eine gelbliche Kruste ausbildet und nach ca. 14 Tagen ausgeheilt ist.

Vorsicht: Solange sich noch Schorf auf den Bläschen befindet, kann sich jeder infizieren, wenn er damit in Berührung kommt.

Patienten sprechen im Zusammenhang mit Lippenherpes von einem allgemeinen Unwohlsein, Abgeschlagenheit und einem Gefühl, krank zu sein. Neben den Lippen können sich die Bläschen auf den Wangen, im Bereich des Naseneingangs und an den Augen zeigen.

Eine weitere Ausbildung dieser Krankheit oder eine Entwicklung bildet die Mundfäule, die sich auf den gesamten Rachenraum ausbreitet. In extremen Fällen können die Betroffenen nicht mehr ordentlich essen und sollten sich unbedingt ins Krankenhaus begeben, um eine schnellstmögliche Verbesserung zu erzielen.

Wie erfolgt die Diagnose von Lippenherpes?

Im Prinzip ist es fast jedem Facharzt auf den ersten Blick möglich, Lippenherpes zu diagnostizieren. Durch die Anamnese und die Schilderung der Patienten sowie die optische Diagnostik steht sehr schnell fest, woran der Patient leidet. Im Prinzip sollten Sie sich bei den oben genannten Systemen in die Hände des Hausarztes oder Kinderarztes begeben.

Schwangere sprechen mit dem Frauenarzt. Treten daneben weitere ungewöhnliche Symptome auf, kann ein Abstrich und die Entnahme des Inhalts der Bläschen weiteren Aufschluss geben. In einigen Fällen wollen die Ärzte den Virustyp bestimmen, um die Krankheit effektiv zu behandeln.

Behandlung und Therapie von Lippenherpes

Wer die Bläschen bereits auf der Lippe sieht, hat die Möglichkeit, die Heilung zu beschleunigen. Wer keinerlei Gegenmittel einsetzt, kann damit rechnen, dass nach ca. 14 Tagen die Bläschen verschwunden sind. In der Apotheke gibt es Gele, die desinfizierende Zusätze und Zinksulfat liefern, um die Bläschen auszutrocknen und die Heilung zu beschleunigen. Austrocknende Wirkung haben Hausmittel wie Heilerde, Melissa oder Zahnpasta.

Einige Ärzte verschreiben Medikamente, die die Ausbreitung der Viren stoppen. Eine nachweislich gute Wirkung sagt man so genannten antiviralen Gelen nach. Diese sollten bei den ersten Symptomen aufgetragen werden. Erst bei einem schwereren Verlauf ist eine zwingende Einnahme von Gegenmitteln in Form von Kurzinfusionen oder Tabletten erforderlich.

Kann ich Lippenherpes vorbeugen?

Bis heute gibt es keine Impfung gegen Lippenherpes. Auch wenn die Wissenschaftler seit vielen Jahren nach einem Gegenmittel suchen, müssen die Patienten mit dem schwelenden Risiko leben. Leben Sie mit einem Erkrankten, empfehlen die Ärzte, nicht die selben Gläser, Besteck, Servietten, Lippenstift oder Handtücher zu verwenden. Schließlich ist der Inhalt der Bläschen stark infektiös.

Wer die Bläschen aufkratzt, trägt einen Teil der Flüssigkeit und der Erreger unter den Fingernägeln. Schmusereien gehören in der Zeit der Lippenbläschen auf die Rote Liste ebenso wie ausgiebiges Sonnenbaden und direkter Hautkontakt mit anderen. Gönnen Sie sich reichlich Schlaf und Bewegung an der frischen Luft ebenso wie eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Verzichten Sie weitestgehend auf Zigaretten und Alkohol und setzen Sie antivirale Mittel ein. Dann dürften Sie Lippenherpes schon bald in den  in den Griff bekommen.