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Was ist Leukoplakie?
Leukoplakie wird wegen ihres Erscheinungsbildes auch „Weißschwielenkrankheit“ genannt. Dabei verdickt die obere Schicht der Schleimhaut und färbt sich weißlich, was sich nicht abwischen lässt. Meistens ist die der Mundhöhle (orale Leukoplakie) betroffen, aber sie kann auch an anderen Körperregionen vorkommen.
- am häufigsten sind Wangenschleimhaut, Zunge, Gaumen, Mundboden und Lippen betroffen
- auch die Analschleimhaut kann betroffen sein, dann wird die Erkrankung allerdings als (P)AIN für (peri)anale intraepitheliale Neoplasie bezeichnet
- in 90 % der Fälle ist der Verlauf gutartig
- 4 % der Männer sind betroffen, während Frauen nur zu 1 % betroffen sind
Ursachen der Leukoplakie
Grundsätzlich wird diese Erkrankung durch mechanische Reizungen ausgelöst. Diese können beispielsweise durch folgende Faktoren entstehen:
Biologische Reize
- chronische Virusinfektionen (Genitalschleimhaut)
- Vitamin-A- oder B- oder Eisen-Mangel
Chemische Reize
- Alkoholmissbrauch
- Pfeifenrauchen (Zunge, Lippe)
- Zigarettenrauchen (Wangenschleimhaut, Lippe)
- Kautabak
Mechanische Reize
- schlecht sitzende Zahnprothesen (Gaumen, Wangenschleimhaut)
Symptome, an denen Sie Leukoplakie erkennen können
Bis auf die weißen Flecken ist eine Weißschwielenkrankheit in der Regel durch nichts zu erkennen, weil sie vollkommen beschwerdelos ist. Dies ist die häufigste und harmloseste Form, bei der es meist bleibt.
Leukoplakia simplex (Entartungswahrscheinlichkeit < 3 %)
- weiße Flecken auf der Schleimhaut
- begrenzt
- glatte Oberfläche
Leukoplakia verrucosa (Entartungswahrscheinlichkeit ca. 5 %)
- warzige, unebene Oberfläche
Leukoplakia erosiva (Entartungswahrscheinlichkeit ca. 30 %)
- rote, „abgetragene“ Areale
- unregelmäßige Oberfläche
Formen der Leukoplakie
Leukoplakie ist der Oberbegriff für die Weißschwielenkrankheit. Es gibt, abhängig davon, wo sie sich ausbreitet, verschiedene Bezeichnungen für sie.
- Orale Leukoplakie
Die orale Leukoplakie zeichnet sich durch ihr Vorkommen an der Mundschleimhaut aus.
- Idiopathische Leukoplakie
Von einer idiopathischen Form wird gesprochen, wenn es keine mechanischen Ursachen der Erkrankung gibt.
- (P)AIN für (peri)anale intraepitheliale Neoplasie
Wird eine Erkankung der Analschleimhaut festgestellt, spricht die Medizin von (P)AIN.
Mögliche Folgen von Leukoplakie
Leukoplakie wird zu den fakultativen Präkanzerosen zugeordnet, womit eine Gewebsveränderung bezeichnet wird. Unterschieden wird zwischen fakultative und obligate Präkanzerosen, wobei das Risiko unterschiedlich hoch ist, dass sich ein Tumor entwickelt.
- fakultativen Präkanzerose: unter 30 Prozent, innerhalb von unter fünf Jahren
- obligate Präkanzerose: über 30 Prozen, innerhalb von über fünf Jahren
Ist Leukoplakie ansteckend?
Nein, die Weißschwielenkrankheit ist nicht ansteckend. Es handelt sich um eine Erkrankung, die in der Regel durch mechanische Reizung ausgelöst wird und nicht durch ein Virus oder Ähnliches.
Diagnose von Leukoplakie
Die Diagnose kann von Ihrem Haut-, Haus- oder Zahnarzt gestellt werden. In der Regel fällt die Weißschwielenkrankheit durch Zufall bei einer Routineuntersuchung beim Zahnarzt auf.
Bei der Untersuchung wird die Schleimhautveränderung genau in Augenschein genommen und abgetastet. Ratsam ist es, eine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen, um diese mikroskopisch zu untersuchen. So kann eine genaue Differenzierung zu anderen Krankheiten erfolgen, welche ein ähnliches Erscheinungsbild haben.
Behandlung von Leukoplakie
In den meisten Fällen bildet sich Leukoplakie direkt zurück, wenn die Ursache ausgemerzt wird.
Die Beseitigung der Ursache ist der 1. Schritt, um die Weißschwielenkrankheit zu besiegen. Dies geschieht meist innerhalb von 4 Wochen.
Wenn es keinen mechanischen Reiz gibt oder die Therapie nicht erfolgreich ist, muss eine andere Methode gefunden werden:
- die betroffenen Areale werden herausgeschnitten oder vereist
- örtliche Vitamin-A-Säure-Therapie
Nach der abgeschlossenen Therapie sollten regelmäßige Nachkontrollen erfolgen.
Leukoplakie vorbeugen
Der Weißschwielenkrankheit kann vorgebeugt werden, indem auf einen übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum verzichtet wird. Außerdem sollten schlecht sitzende Prothesen direkt angepasst werden.
Die beste vorbeugende Maßnahme ist, dass Sie regelmäßig die Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt wahrnehmen – auch wenn Ihre Zähne in Ordnung sind und Sie sich gesund fühlen.
Fazit
Leukoplakie ist eine grundsätzlich harmlose Erkrankung, die mehr als Warnsignal des Körpers verstanden werden sollte. Wenn sie allerdings zu lange unentdeckt oder unbehandelt bleibt, kann sie einen gefährlichen Verlauf nehmen, der unangenehme Behandlungsmethoden nach sich zieht.
Daher ist dies noch ein Grund mehr, mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen, da dieser Veränderungen an der Mundschleimhaut am ehesten erkennt.