Laryngitis – Krankheitssymptome, Ursachen, Therapie und Behandlung

Die Laryngitis, besser bekannt als Kehlkopfentzündung, ist eine unangenehme Erkrankung. Sie heilt zwar ohne große Komplikationen, kann allerdings nicht ursächlich durch den Arzt behandelt werden. Wissenswertes zur Laryngitis, welche Symptome sie zeigt und wie sie behandelt werden kann, erfahren Sie hier.

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Laryngitis: Was ist das?

Der Kehlkopf, welcher aus Muskeln und Knorpeln besteht, hat zwei wichtige Aufgaben für uns. Zum einen wird die Luftröhre mit dem Kehldeckel abgedichtet und zum anderen wird mit den Stimmlippen die Lautbildung erreicht.

  • an einer chronischen Kehlkopfentzündung erkranken vor allem Männer
  • eine lang anhaltende Heiserkeit kann ein Anzeichen für einen Kehlkopftumor sein

Unter der Laryngitis versteht man die Entzündung der Kehlkopfschleimhaut. Sie ist entweder akut oder chronisch.

Ursachen einer Laryngitis

Akute Laryngitis

Für die akute Laryngitis ist meistens eine Virusinfektion verantwortlich. In der Regel handelt es sich dabei um eine, welche die oberen Atemwege betrifft, also den Nasenrachenraum wie beispielsweise eine Rachenentzündung (Pharyngitis/Laryngopharyngitis) oder eine Entzündung der Luftröhre (Tracheitis).

Allerdings kann auch eine bakterielle Infektion hinter einer akuten Kehlkopfentzündung stecken. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise eine akute Kehl(kopf)deckelentzündung (Epiglottitis) oder „echter Krupp“ (Diphtherie) vorliegt.

Dies ist allerdings eher seltener der Fall, weil bakterielle Infektionen, die dies auslösen können, dank entsprechender Impfungen stark zurückgegangen sind – ein guter Grund gegen den Anti-Impf-Trend. Aus diesem Grund sollten Impfungen stattfinden und regelmäßig aufgefrischt werden.

Chronische Laryngitis

Die chronische Kehlkopfentzündung kann zum einen aus einer akuten Form entstehen, aber auch durch Umwelteinflüsse, Industrieabgase oder Gifte. So zählt der übermäßige Genuss von Nikotin oder Alkohol zu den häufigsten Ursachen für eine chronische Laryngitis.

Außerdem leiden auch oft Menschen unter dieser Erkrankung, die ihre Stimme extrem belasten, wie es bei Sängern, Lehrern oder Synchronsprechern oder Rednern der Fall ist.

Symptome: Wie zeigt sich die Laryngitis?

Da die Kehlkopfentzündung sowohl akut als auch chronisch auftreten kann, unterscheiden sich die Symptome voneinander.

Akute Sinusitis

  • Heiserkeit
  • kratzendes bzw. wundes Halsgefühl

Schwillt die Kehlkopfschleimhaut an, kommt es zur Atemnot. Das passiert zwar eher selten, ist aber ein Fall für den Rettungswagen. Alarmieren Sie ihn unter 112!

Chronische Laryngitis

  • Heiserkeit
  • Reizhusten
  • Räusperzwang
  • verminderte Belastbarkeit und Tonlage der Stimme
  • Bildung von Sängerknötchen (durch Falschbelastung der Stimmlippen)

Neben der akuten und chronischen Laryngitis gibt es zwei Sonderformen, die Sie kennen sollten.

Epiglottitis: Entzündung des Kehldeckels

Die Ursache für eine Kehldeckelentzündung ist bakteriell bedingt und gehört unbedingt durch einen Arzt behandelt. Andernfalls kann der Kehlkopfeingang komplett zuschwellen.

Symptome:

  • hohes Fieber
  • Atemnot
  • (starke) Schluckschmerzen und -probleme
  • „kloßiges“ Sprechen

Pseudokrupp: subglottische Kehlkopfentzündung

Die Atemwegserkrankung Pseudokrupp kommt vor allem bei Kleinkindern bzw. Säuglingen vor. Sie wird vor allem durch Viren wie bei Masern, Influenza- und RS-Viren ausgelöst. Manchmal kann auch eine Infektion mit Staphylokokken und Haemophilus influenzae Typ B oder gar eine allergische Reaktion dahinterstecken.

Symptome:

  • bellender, krampfartiger Husten
  • tritt nachts auf

Pseudokrupp bringt meist auch Atemnot mit sich und ist ein Fall für den Notarzt!

Laryngitis: Arztwahl und Diagnose

Sollten Sie die genannten Symptome bei sich entdecken, sind Sie am besten bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgehoben. Sie können aber auch Ihren Hausarzt aufsuchen.

Die Diagnose erfolgt mit einer Untersuchung des Rachenraums, um die Schleimhaut ansehen zu können.

Um eine absolut sichere Diagnose stellen zu können, wird in der Regel eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) durchgeführt, um den Kehlkopf genauer ansehen zu können. Ohne Narkose wird ein Lupenendoskop in den Rachen eingeführt, mit dessen Hilfe er als vergrößertes Bild dargestellt werden kann.

Sollte der Betroffene einen starken Würgereiz besitzen, kann die Untersuchung auch über die Nase erfolgen. Hierfür wird dann ein flexibler Schlauch eingesetzt.

Sollte auch das nicht möglich sein oder die Diagnose nicht zweifelsfrei gestellt werden, erhält der Erkrankte eine Überweisung ins Krankenhaus, wo die Untersuchung unter Narkose durchgeführt wird.

Akute Laryngitis

Handelt es sich um eine Kehlkopfentzündung, sind die Kehlkopfschleimhaut und Stimmlippen gerötet und geschwollen. Außerdem ist eine verstärkte Gefäßzeichnung zu erkennen.

Chronische Kehlkopfentzündung

Sollte es sich um eine chronische Laryngitis handeln, zeigt sie sich durch eine geschwollene und stark durchblutete Schleimhaut. Außerdem kann es zu Veränderungen gekommen sein, die sich in einer weißen Farbe zeigen. Zudem ist die Schleimhaut oft trocken, weißt gelblich-braune Krusten und zähfesten Schleim auf.

Subglottische Laryngitis (Pseudokrupp)

Bei der Diagnose wird festgestellt, dass die Stimmlippen ein wenig röter als normal sind und der untere Kehlkopfbereich kleine Wülste zeigt, die blassrot sind.

Behandlung einer Laryngitis

Die Behandlungsmethode einer Nasennebenhöhlenentzündung hängt davon ab, ob eine akute oder chronische Form vorliegt.

Eine unbehandelte Laryngitis kann zu einer chronischen Form und im schlimmsten Fall zu einer Krebsvorstufe oder sogar Krebs führen.

Ist die Laryngitis durch Viren entstanden, helfen keine Medikamente. Allerdings können welche gegen die Symptome bzw. zur Heilungsunterstützung verschrieben werden.

Das Wichtigste ist, dass Patienten das Rauchen und Trinken einstellen, keine scharfen Gewürze zu sich nehmen, nicht zu flüstern beginnen (strapaziert den Kehlkopf noch mehr) und sich beruflich und privat von Schadstoffen fernhalten, die die Erkrankung ausgelöst haben könnten.

Medikamente, die eingesetzt werden können:

  • Entzündungshemmer (nichtsteroidale Antiphlogistika)
  • abschwellende Medikamente (Glukokortikoide)
  • Antibiotika bei einer bakteriellen Infektion
  • Ernährungsumstellung oder Protonenpumpenhemmer bei Ursache durch Refluxkrankheit

Selbstmedikation

Außerdem können Sie Ihren Heilungsverlauf mit folgenden Mitteln positiv beeinflussen:

  • Wasserdampfinhalation (optional mit entzündungshemmenden Zusätzen wie beispielsweise Salbei)
  • Trinken von Wasser und Tee (beispielsweise Salbei)
  • Halsbonbons lutschen
  • Aufhören/Unterbrechen des Rauchens und Trinkens
  • wenig sprechen
  • abschwellende Nasesprays
  • ausreichende Luftfeuchtigkeit
  • gute Ernährung, überwiegend viel Obst und Gemüse

Vor allem, wenn eine chronische Kehlkopfentzündung vorliegt, müssen die auslösenden Reize eliminiert werden. Das bedeutet die Aufgabe des Rauchens und Trinkens sowie, wenn man mit schädlichen Stoffen in Kontakt kommt, eine berufliche Umorientierung.

Dauer und Verlauf

Während die Heilungsphase der akuten Kehlkopfentzündung wenige Tage bis zu ca. drei Wochen benötigt, dauert es bei dem chronischen Verlauf deutlich länger – und kommt auch oft wieder.

Wie lange Betroffene damit beschäftigt sind, hängt auch davon ab, wie sehr sie sich an die entsprechenden Maßnahmen halten.

Komplikationen

Wird die Laryngitis nicht oder zu spät behandelt, kann es zu einer so schweren Schwellung kommen, dass Atemnot entsteht. Sie muss im Krankenhaus behandelt werden.

Außerdem kann es zu einer funktionellen Stimmstörung (Dysphonia functionalis) kommen, wenn die Stimme nicht geschont wird.

Bei längerem Bestehen einer chronischen Laryngitis kann es zu einer Entartung der Schleimhautzellen kommen. Daraus entwickelt sich entweder eine Krebsvorstufe (Präkanzerose) oder direkt ein Krebs.

Vorbeugung

Da eine Laryngitis oft durch eine Erkältung ausgelöst wird, sollte unbedingt auf eine entsprechende Hygiene geachtet werden. Nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel oder kommen mit vielen Menschen in Kontakt, hilft es, sich regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren.

Der chronischen Form kann durch den Verzicht auf das Rauchen und Trinken vorgebeugt werden. Außerdem sollten Sie sich nicht dort aufhalten, wo viele Schadstoffe vertreten sind – denken Sie gegebenenfalls über einen Berufswechsel nach.

Sänger und andere Menschen, die viel mit ihrer Stimme arbeiten, sollten ihr ausreichende Pausen gönnen.

Fazit – einfache Heilung, aber nicht zu unterschätzen

Die Laryngitis ist, vor allem wegen ihrer möglichen Folgen, nicht zu unterschätzen. Dafür kann die akute Form, rechtzeitig behandelt, einfach abheilen und hinterlässt keine Folgeschäden, auch wenn sie eine medikamentöse Behandlung oft nicht möglich ist.

Die Behandlung der chronischen Kehlkopfentzündung ist schon wesentlich schwieriger, weil sie vor allem auf die Mitarbeit des Patienten abzielt, der unter Umständen einiges in seinem Leben ändern muss.