Mit der Lingua geographica ist eine gutartige, wenn auch entzündliche Veränderungen auf der Oberfläche der Zunge gemeint. Aus diesem Grund ist von der Landkartenzunge die Rede. Diese Erkrankung ist ganz einfach an ihren Symptomen zu erkennen, den roten Stellen mit weißem Saum auf der Zunge. Im Folgenden gehen wir detailliert auf die Symptome und Ursachen ein, aus denen sich praktische Tipps für die Früherkennung und die Therapie ergeben.
Inhalt
Was ist eine Landkartenzunge?
Tatsächlich können wir es wörtlich nehmen und von einer ungewöhnlichen Veränderung der Oberfläche der Zunge ausgehen. Wer also feststellen will, ob er von der Krankheit betroffen ist, streckt die Zunge heraus und schaut sich ihre Oberfläche im Spiegel an. Hier lassen sich einige rote Stellen erkennen, die von einem weißen Saum umgeben sind. Darüber hinaus verändern sich diese Stellen unentwegt.
Diese Stellen lassen sich auch als runde, gerötete bis hin zu ovalen Inseln beschreiben, die in der Fachsprache als Exfoliationen bezeichnet werden. Die leicht vergrößerten, roten Punkte sind Pilz Papillen, die sich zum Rand stärker verhornen. Im Verlauf der Erkrankung können immer wieder Verbesserungen und Verschlechterungen auftreten. Zeitweise verschwinden die Läsionen sogar, um wenig später aus dem Nichts wieder aufzutauchen.
Die häufigsten Symptome der Landkartenzunge
Neben diesen deutlichen Anzeichen direkt auf der Zunge klagen Patienten über eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln. Insbesondere heiße, scharfe und saure Nahrungsmittel rufen Beschwerden auf der Zungenoberfläche hervor.
Die roten, sich stetig verändernden Läsionen gehören ebenso wie die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln zu den häufigsten Symptomen der Landkartenzunge.
Was ist die Ursache der Landkartenzunge?
Wissenschaftler und Forscher spekulieren heute über die konkrete Ursache dieser Symptomatik, ohne zu einem konkreten Ergebnis zu kommen. Oftmals spricht man von vererbten Veränderungen, die in einer Familie besonders gehäuft auftreten. In diesem Fall würde man also davon ausgehen, dass die Landkartenzunge recht beschwerdefrei bleibt und sich nicht weiter behandeln lässt.
Die Landkartenzunge ist auf jeden Fall nicht infektiös. Sie kann nicht auf andere übertragen werden.
Studien haben herausgefunden, dass dieses Symptom in Verbindung mit bestimmten Lebensmitteln steht. So spielt es bei den Betroffenen eine entscheidende Rolle, was sie zu sich nehmen.
In den meisten Fällen kann diese Krankheit nicht gefährlich werden. Sie ist lediglich ein kosmetisches/ästhetisches Problem. Einzig und allein das Zungenbrennen in Verbindung mit bestimmten Lebensmitteln, kann für die Patienten körperlich belastend sein. Insbesondere die scharfen Mundhygiene-Artikel können die Beschwerden verstärken. So gehört eine nachlassende Zahnhygiene wohl zu einer der Begleiterscheinungen.
Unter psychischem Stress können sich die Symptome der Landkartenzunge verschlimmern.
Diagnose der Landkartenzunge
Wer diese ungewöhnlichen Veränderungen auf seiner Zunge feststellt, sollte sich von einem Facharzt behandeln lassen. Oftmals spricht der Hausarzt eine Überweisung zum Hautarzt aus. Hier werden zunächst andere Krankheitsbilder, wie zum Beispiel die Blutarmut, die Faltenzone oder die Mundfäule, ausgeschlossen, bevor Schritt für Schritt das eigentliche Krankheitsbild feststeht.
Behandlung der Landkartenzunge
Eigentlich müssen sich die Betroffenen ein Leben lang mit dieser ungewöhnlichen Veränderung auf der Zungenoberfläche herumplagen. Eine Behandlung ist viel mehr als Therapie zu verstehen, fortan auf scharfe und saure Nahrungsmittel zu verzichten, denn diese rufen das unangenehme Zungenbrennen sowie Schmerzen hervor.
Häufig treten die ersten Symptome auf der Zunge im Kindesalter auf. Sie geben sich dann mit zunehmendem Alter und verschwinden z.T. sogar als Erwachsene, was wohl daran liegt, dass sich die Zunge wie der Körper noch entwickelt. Sie ist einer stetigen Veränderung ausgesetzt. Das kann sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.
Diese Lebensmittel begünstigen die Landkartenzunge
Hier eine Auflistung der stärksten Erreger, die auf eine rote Liste gehören:
- Rotwein und Alkohol
- scharfe Gewürze und Gerichte
- Säuren sowie zahlreiche Früchte
- frische Zwiebeln, Essig, Knoblauch
- reifer Käse
- Nüsse
- Wurst
- scharfe Zahnpasta oder Mundspülungen
Betroffene fasten regelmäßig, da sich innerhalb weniger Tage die Symptome verbessern – gerade in einem akuten Zustand. In vielen Fällen ist es gar nicht notwendig, vollständig auf die oben genannten Lebensmittel zu verzichten. Besonders wichtig ist eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene und Zahnpasta. So gibt es mittlerweile in den Drogerien, in den Reformhäusern und in der Apotheke spezielle Zahnhygiene-Artikel, die ein Leben mit der Landkartenzunge einfacher machen.
In einigen Fällen kann Eisen akute Zungenbeschwerden mildern. Dennoch handelt es sich vielmehr um Krankheitsbilder, die auf einen Eisenmangel zurückgehen.
Die folgerichtige Zahnhygiene einhalten
Kommen der Mund und insbesondere die Zunge in Kontakt mit den benannten Reizstoffen, sollte der Mund sofort mit Wasser ausgespült werden. Beim Kauf von Mundhygieneartikeln, sollten Sie auf Inhaltsstoffe wie Listerine weitestgehend verzichten. Einige Patienten reagieren auch auf Belastungen und Stress mit einem Brennen der Zunge und einer Intensivierung des Krankheitsbildes. In diesem Fall können spezielle Entspannungstechniken weiterhelfen.
Bis zum heutigen Tage ist unklar, ob Antihistaminika eine merkliche Verbesserung erzielen. Hier gibt es Lutschtabletten und Lösungen. Jeder Patient sollte jedoch die Wechselwirkungen mit diesen Mitteln beachten.
Wann muss ich zum Zahnarzt?
Bei andauernden Symptomen über die nächsten 10 Tage, sollten Sie den gesamten Mundraum und die Zunge von einem Zahnarzt untersuchen lassen. Dieser schließt aus, dass keine andere Grunderkrankung vorliegt. In den meisten Fällen erfolgt eine Heilung und die Zunge nimmt zum Teil nach einigen Monaten ihr normales Erscheinungsbild an. Gerade wenn Betroffene auf Tabak, Alkohol und scharfe Speisen verzichten, können Sie eine positive Behandlung und Therapie beschleunigen.
Verlauf der Erkrankung in Schüben
Der Verlauf der Erkrankung lässt sich in bestimmte Phasen der Verschlechterung und Verbesserung unterteilen. So können die Flecken einmal komplett verschwinden oder nur auf einem Teil der Zunge vorhanden sein. Zu einem anderen Zeitpunkt kommt es zu einer wellenartigen Vermehrung der Flecken. Auf jeden Fall ist eine gründliche und gute Mundhygiene ausschlaggebend, um die Ansiedlung von Bakterien zu vermeiden.
Bei Kindern kann die Landkartenzunge mit einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln in Verbindung gebracht werden.
Fazit
Die Landkartenzunge ist keine ansteckende oder infektiöse Erkrankung. Bis zum heutigen Tage konnten die Mediziner die eigentliche Ursache nicht vollständig klären. Die roten, stetig verändernden Flecken auf der Zunge sind von einem weißen Saum umgeben. Dazu reagiert die Zungenoberfläche mit unangenehmen Beschwerden bei bestimmten Lebensmitteln.
Den Patienten bleibt also nichts weiter übrig, als sich auf ihre Erkrankung einzustellen, ihre Ernährung umzustellen und folglich gerade die scharfen und sauren Inhaltsstoffe zu meiden.