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Was sind Feuermale?
Bei dem Naevus flammeus, besser bekannt als Feuermal, handelt es sich um eine Hautveränderung bzw. Gefäßfehlbildung. Auch wenn sie mitunter sehr auffällig ist, so handelt es sich um eine gutartige „Erkrankung“, die schon bei der Geburt besteht, sich in seltenen Fällen aber auch in den ersten Lebenstagen entwickeln kann. Umgangssprachlich werden Feuermale auch als Portweinfleck bezeichnet. Diese Bezeichnung beruht auf dem englischen Namen „port-wine stain“, weil es eine (dunkel-) rote bis violette Farbe besitzt.
Ein Feuermal entsteht, wenn die Kapillaren, also die kleinen Hautgefäße, nicht richtig gebildet werden.
- Feuermale sind die häufigsten Gefäßfehlbildungen bei Kindern
- Es gibt das symmetrische und asymmetrische Feuermal
- Das symmetrische Feuermal kommt am häufigsten vor, 30 bis 50 Prozent der Kinder haben es und 70 bis 80 Prozent „verlieren“ es wieder
- Das asymmetrische Feuermal haben 0,1 bis 0,3 Prozent
- Asymmetrische Feuermale können ein Hinweis auf andere Krankheiten sein
Feuermale sorgen oft für eine psychische Belastung, gerade wenn sie auf gut sichtbaren Teilen des Körpers wie dem Gesicht, den Händen, Armen oder Beinen liegen
Ursachen und Entstehung von Feuermalen
Unsere gesamte Haut ist mit Blutgefäßen unterlegt. Deren Gefäßweite wird durch die sogenannten Nervenfasern reguliert. Bei einem Feuermal fehlen diese Nervenfasern, sodass die Gefäße stetig „zu weit“ offen sind.
Dadurch wird das Feuermal als roter Fleck auf der Haut sichtbar, der unregelmäßig geformt, aber dennoch scharf begrenzt ist. Diese Gefäßfehlbildung kann von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern groß sein. In Extremfällen können Feuermale auch ganze Körperregionen bedecken.
Bis heute ist die Medizin nicht zu einer endgültigen Erklärung gelangt, welche Ursachen Feuermale haben. Dass die Mutter sich während der Schwangerschaft nicht korrekt verhalten hat, es während der Schwangerschaft oder Geburt zu Komplikationen kam, sind drei Vermutungen, die schon ausgeschlossen werden konnten.
Dafür konnte man klären, dass das Feuermal nicht vererbt wird und eher als Einzelphänomen anzusehen ist, wenn keine anderen Fehlbildungen vorliegen.
Diese Krankheiten können zusammen mit einem Feuermal auftreten:
- Sturge-Weber-Syndrom (kongenitale Fehlbildung der Gefäße)
- Proteus-Syndrom (asymmetrische Großwuchserkrankung)
- Klippel-Tréaunay-Weber-Syndrom (angiektatischer Riesenwuchs)
Bei Kindern sind Feuermale noch eher hellrot. Im steigenden Alter werden sie dunkler bzw. intensiver. Die Größe allerdings verändert sich nicht bzw. nur proportional im Wachstum.
Folgen von Feuermalen
Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine gutartige Hautveränderung, weswegen keine Folgeerkrankungen zu erwarten sind. Dennoch leiden viele Betroffene unter psychischen Problemen, die nicht selten auch durch Mobbing entstehen.
Diagnose von Feuermalen
Feuermale werden bei der ersten Untersuchung nach der Geburt diagnostiziert. Dafür reicht eine unkomplizierte Hautuntersuchung, wobei die Differenzierung zu einem Blutschwämmchen (Hämangiom) wichtig ist. Beide Hauterkrankungen ähneln sich sehr, können aber schnell voneinander unterschieden werden.
Außerdem wird der Arzt eine Untersuchung durchführen, um abzuklären, ob das Feuermal ein Indiz für eine andere Erkrankung ist.
Behandlung von Feuermalen
Feuermale sind nicht gefährlich, stellen aber eine ästhetische Belastung dar.
Aus diesem Grund entscheiden sich viele Eltern zu einer frühzeitigen Behandlung, um dem Kind Kummer, Mobbing und den späteren Eingriff im „vollen Bewusstsein“ zu ersparen, wenn es sich als Jugendlicher oder Erwachsener dazu entscheiden würde.
In der Regel ist die Behandlung eines Feuermals recht unkompliziert und wird mit einem Laser durchgeführt, welcher die Blutgefäße verödet. Da dies schmerzhaft sein kann und gerade für Säuglinge nicht sehr angenehm ist, wird der Eingriff in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt. Je nach Ausprägung müssen mehrere Sitzungen durchgeführt werden, zwischen denen eine Pause von jeweils sechs bis acht Wochen liegt.
Ein solcher Lasereingriff bringt eine Reihe von möglichen Risiken mit sich, die es abzuwägen gilt. Auch ein gewisses Narkoserisiko liegt vor. Über diese wird Sie der Arzt aufklären.
- Behandlung in Kombination mit Klippel-Trénaunay-Syndrom
Sollte das Feuermal mit dem Klippel-Trénaunay-Syndrom zusammenhängen, sollten Sie sich an einen Spezialisten wenden. Hierbei wird meist ein chemisches Mittel gespritzt, um die Gefäße zu veröden, wenn sich diese im Unterhaut-Fettgewebe befinden. Handelt es sich um fehlgebildete Gefäße, welche in der Muskulatur sitzen, müssen sie zunächst mit einem Röntgenkontrastmittels (Angiografie) sichtbar gemacht werden. Der Gefäßverschluss findet dann mit einem Gefäßkatheter statt, in dem ein Fremdkörper eingeführt wird. Diesen Vorgang nennt man Mikroembolisation.
- Kosmetische Behandlung
Wer sich das Feuermal nicht entfernen lassen möchte, hat zahlreiche kosmetische Möglichkeiten, die allerdings nicht permanent sind. Camouflage-Make-up hat sich bewährt, um Feuermale zu kaschieren. In manchen Hautarztpraxen gibt es spezielle Beratungen und Kurse für den richtigen Umgang mit diesem Make-up.
Fazit
Feuermale sind in der Regel harmlos, können allerdings ein Anzeichen einer anderen Erkrankung sein. Die meisten Eltern lassen die Gefäßfehlbildung so schnell wie möglich entfernen, um ihrem Kind mögliches Leid zu ersparen. Gerade in der Teenagerzeit kann so eine „Andersartigkeit“ besonders belastend sein. Viele Menschen lieben ihr Feuermal allerdings auch, weil es sie von anderen abhebt.
Ob Sie das Feuermal Ihres Kindes direkt entfernen lassen, ist eine ganz individuelle Entscheidung, die Ihnen keiner abnehmen kann. Am besten entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt über das Vorgehen.