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Was sind Erosionen?
Als Erosionen werden Zahnschäden bezeichnet, welche sich insbesondere auf die Zahnsubstanz beziehen. Deswegen werden sie auch als Zahnerosionen bezeichnet.
Der Zahn besteht aus drei Schichten: dem Zahnschmelz (Enamelum), Zahnbein (Dentin) und dem inneren Zahnmark (Pulpa).
Der Zahnschmelz ist damit das Erste, was durch unsere Lebens- und Ernährungsweise angegriffen wird. Er besteht aus Hydroxylapatit, Kalzium, Phosphat und Hydroxygruppen, wobei das Hydroxylapatit der Grundpfeiler eines jeden Zahns ist, denn er ist sehr hart – übrigens auch das Härteste, was der menschliche Körper zu bieten hat und ebenfalls in den Knochen vorhanden ist.
Ursachen von Erosionen
Die meisten Menschen wissen, dass Zucker die Zähne schädigt, wenn er in großen Mengen immer wieder im Mund vorkommt. Weniger Menschen wissen, dass auch zu viel Säure genauso schlecht für die Zähne ist und es durch sie zu ebenso großen Schäden kommen kann.
Säuren sind beispielsweise hier enthalten:
- Zitrusfrüchten
- Obstsäften und Saftschorlen
-
Erfrischungsgetränken
- Sportgetränke
- Medikamenten
- Nahrungsergänzungsmitteln
- Gemüsesorten (wie z. B. Tomaten)
- Essig und Essigprodukten
Es können aber auch andere Ursachen für Erosionen verantwortlich sein:
-
Magenerkrankungen mit Refluxbeschwerden (z. B. Sodbrennen)
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regelmäßiges Erbrechen (z. B. Bulimie)
Außerdem gibt es spezielle Speichelstörungen, die zur Zerstörung der Zähne führen. Zum Beispiel, wenn er Säuren nicht neutralisieren kann oder wenn er, anders als es normal ist, zusammengesetzt ist. Hierfür können beispielsweise Medikamente gegen Allergien, Beruhigungsmittel und ähnliche verantwortlich sein.
Symptome, an denen Sie Erosionen erkennen können
Zahnerosionen entstehen meist schmerzlos und ohne größere Probleme. Deswegen ist es wichtig, dass Sie Ihre Zähne immer im Auge behalten.
Erst wenn der Zahnschmelz schon sehr angegriffen und das Dentin (Zahnbein) dadurch freigelegt ist, kommt es zu den beginnenden Beschwerden.
- Schmerzen
- Temperaturempfindlichkeit
- Zahntransparenz
- Risse
- Farbveränderungen
Folgen von Erosionen
Es gibt zwei Folgen, die für Betroffene sehr schwerwiegend sind. Zum einen werden die Zähne schmerz- bzw. temperaturempfindlich und zum anderen stellen Erosionen auch eine ästhetische Verschlechterung dar.
So werden Erosionen diagnostiziert
Wenn Sie Erosionen Ihrer Zähne vermuten, ist Ihr Zahnarzt der richtige Ansprechpartner.
Mittels einer Blickuntersuchung wird die Diagnose schnell gestellt.
Mithilfe eines allgemeinen Anamnesegesprächs, einer Ernährungs- und/oder Medikamentenanamnese kann Aufschluss darüber gewonnen werden, wie es zu den Zahnerosionen kommt. Dabei handelt es sich um eine systematische Erfragung bezüglich des Gesundheitszustands.
Dies ist sehr hilfreich, um eine weitere Schädigung des Zahnschmelzes zu verhindern.
Ebenfalls kann eine Speichelanalyse hilfreich sein, um zu überprüfen, ob er seinen Aufgaben vollumfänglich nachkommen kann oder nicht.
Je nach Schwere der Erosionen und Arbeitsweise Ihres Zahnarztes kann es sein, dass dieser eine Dokumentation und Verlaufskontrolle anfertigt.
Behandlung von Erosionen
Wenn der Zahnschmelz einmal angegriffen ist, lässt er sich leider nicht wieder herstellen.
Neben der Ausmerzung der Ursachen kann eine therapeutische Maßnahme erfolgen. So können Sie mit zinnfluoridhaltigen Zahnpasten und Mundspülungen arbeiten, aber auch mit Milch und Milchprodukten. Aufgrund des hohen Kalzium- und Phosphat-Ionengehalts kann das Herauslösen des Zahnschmelzes verhindert oder eingedämmt werden. Auch ist ein hoch dosiertes Fluoridgel wirkungsvoll. Ihr Zahnarzt hat außerdem die Möglichkeit, Ihnen eine Fluoridschicht auf die Zähne aufzutragen oder eine Zahnschmelzhärtung vorzunehmen.
In sehr schweren Fällen kann eine Teil- oder Vollkrone nötig werden.
Erosionen vorbeugen
Überprüfen Sie als Erstes Ihre Ernährung. Schauen Sie vor allem auf die Zutatenliste und nehmen Sie möglichst Abstand von Zitronen-, Phosphor-, Apfel- und Weinsäure. Wenn Sie um diese nicht herumkommen, sollten Sie Ihren Mund nach dem Genuss mit etwas klarem Wasser ausspülen – auch das Kauen eines zuckerfreien Zahnpflegekaugummis oder eine Mundspülung hilft ganz einfach beim Neutralisieren der Säuren – Wundermittel sind es allerdings nicht!
Weiterhin ist eine verantwortungsbewusste Zahnpflege wichtig. Putzen Sie mindestens zweimal, morgens und abends, am Tag die Zähne. Hierfür sollten Sie eine zinnfluoridhaltige Zahnpasta und Mundspülung benutzen, um Ihre Zähne optimal zu schützen.
Fazit
Erosionen können zu schmerzhaften Problemen führen, sind es aber in der Regel nicht, wenn sie früh behandelt werden. Sie sind absolut vermeidbar – ebenso wie das Voranschreiten der Schädigungen. Dafür ist mitunter ein wenig Disziplin gefragt, denn in Zukunft sollte auf allzu viel saure Lebensmittel und Getränke verzichtet werden. Wie immer ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, dann machen auch säurehaltige Lebensmittel nichts aus.
Sollten Sie unter einem Speichelproblem, den falschen Medikamenten oder einer Essstörung leiden, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt.