Divertikulitis – Ursachen, Symptome, Früherkennung und Therapie

Mittlerweile gehört Divertikulitis in der westlichen Welt zu den häufigsten Krankheitsbefunden im Dickdarm. Dabei sind Divertikel nichts weiter als harmlose Ausstülpungen an der Darmwand, die erst bei Entzündungen zum Problem werden. Wir stellen in diesem Ratgeber die entscheidenden Ursachen und Symptome von Divertikulitis übersichtlich zusammen. Anschließend kommen wir auf die Chancen in der Früherkennung und besten Therapiemöglichkeiten zu sprechen.

Inhalt

Was ist Divertikulitis?

Viele Menschen neigen dazu, Ausstülpungen in der Darmwand auszubilden. Hier sprechen wir von so genannten Divertikeln. Treten gleich mehrere dieser Ausstülpungen gemeinsam auf, ist von der Divertikulose für die Rede. Am häufigsten treten diese Entartungen im unteren Bereich am Dickdarm auf. In diesen Fällen verengt sich der Durchgang für den Stuhlgang.

Die meisten Patienten leiden unter starken Schmerzen, die im linken Unterbauch auftreten. Gerade nach dem Essen setzen die Schmerzen ein und nehmen nach dem ersten Stuhlgang meist wieder ab. Dazu treten auch Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen. Verstopfung, Durchfall, Fieber und Blähungen gehören zu den leidigen Begleiterscheinungen einer Divertikulitis.

In den meisten Fällen kommt es bei der Divertikulitis zu Bauchschmerzen auf der rechten Seite. Nur sehr selten können die Schmerzen auf die linke Seite ausstrahlen.

Fälschlicherweise tippen einige auf eine Blinddarmentzündung. Hier bildet vor allen Dingen die Lokalisierung den deutlichsten Hinweis. Während bei einer Blinddarmentzündung die Schmerzen auf der rechten Seite auftreten, verursacht die Divertikulitis Schmerzen auf der linken Bauchseite. Vielleicht ist das ein Grund, warum Ärzte und Mediziner auch von der Linkseiten-Appendizitis sprechen.

Grundsätzlich bezeichnen wir die Entzündung der Divertikel als Divertikulitis.

Komplikationen und Folgen der Divertikulitis

Divertikelblutungen: Die Blutungen treten oftmals über Blut im Stuhl zu Tage. Der Hintergrund dafür sind die Entzündungen der Darmschleimhaut, die dann bluten. Dabei können auch Arterien platzen. In den meisten Fällen hören die Blutungen von ganz allein auf. Dennoch sollten sich Patienten unbedingt in ärztliche Behandlung begeben.

Darmverschluss: Heilen die Entzündungen ab, bleiben Narben zurück. Entwickelt sich die Erkrankung zu einer chronischen Entzündung, wird sich auf Dauer auch der Durchmesser des Darms verkleinern. In extremen Fällen kommt es zu einem Ileus –  dem Darmverschluss. Erbrechen, Übelkeit und Verstopfungen sind die häufigsten Anzeichen, wenn der Verdauungsbrei den Darm nicht mehr passieren kann.

Bauchfellentzündung: Nun kann es im Zuge der Divertikulitis zu einer Ausbildung von Löchern in der Darmwand kommen. In diesem Fall kann Darminhalt in die Bauchwand austreten. Die darin enthaltenen Bakterien breiten sich ungebremst aus. Damit einher kann eine Bauchfellentzündung gehen, die durch starke Bauchschmerzen und einen verhärteten Bauch deutlich wird. Damit einher gehen Fieber, Erbrechen und Übelkeit.

Fistelbildung: Neben den Ausstülpungen können auch Fisteln entstehen. Damit sind wiederum Verbindungen zwischen anderen Organen und dem Darm gemeint. Dadurch können zum Beispiel Bakterien in die Blase gelangen, wo sie ein Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen hervorrufen.

 Jeder sollte bei starken Bauchkrämpfen und Schmerzen sowie Blut im Stuhl und Übelkeit unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Diagnose und Behandlung von Divertikulitis

Zunächst wird der Arzt vorsichtig den Bauch abtasten. Hier ist es ihm möglich, Verhärtungen zu fühlen. Die so genannten Divertikel sind für die Ärzte ein erster Anhaltspunkt für eine Diagnose der Divertikulitis. Im Nachhinein wird Blut abgenommen, um die Entzündungswerte festzustellen. Zu den weiterführenden Behandlungen für eine folgerichtige Diagnose gehören zum Beispiel:

  •  Computertomographie
  •  Ultraschall
  •  Röntgen

Der Patient und sein individueller Zustand sowie das Stadium, in dem er sich befindet, entscheiden über die Behandlung und die Therapie. In vielen Fällen reichen Medikamente aus, um eine Darmentzündung zu bekämpfen. Leidet ein Patient unter einem extremen und starken Verlauf kann es zu Komplikationen kommen. Diese machen eine Operation unvermeidbar.

Therapie bei Divertikulitis

Gerade die Ernährung spielt eine ausschlaggebende Rolle, um von einer Divertikulitis zu genesen. So sollte in der Anfangsphase der Darm erst wieder langsam an feste Nahrung gewöhnt werden. Salate und Rohkost gehören aber nicht auf den Speiseplan. Fettarme, fleischarme und ballaststoffreiche Lebensmittel können bei der Therapie maßgeblich helfen.

So gibt es vielmehr Leitlinien und keinen festen Speiseplan für Patienten, die sich von einer schweren Entzündung wieder erholen. Im akuten Fall gehören Suppen, weich gekochte Kartoffeln und Haferbrei zu den geeigneten Lebensmitteln. Chronische Patienten meiden Zucker, Fettiges, helles Brot und Fertigprodukte ebenso wie Softdrinks und rotes Fleisch.

Wie Divertikulitis vorbeugen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung – kurz DGE – empfiehlt täglich 5 Portionen Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte, um die Risiken dieser unangenehmen Erkrankung herabzusetzen. Versuchen Sie, Ihr Normalgewicht zu halten und trinken Sie täglich mindestens 2 Liter Wasser. Auch regelmäßige Bewegung, circa 30 Minuten am Tag, kann die Gefahren nach unten setzen.

Sind Divertikel im Darm gefährlich?

In den meisten Fällen kommt es gar nicht zu den oben beschriebenen Beschwerden. Oftmals entdecken die Ärzte rein zufällig während der Darmspiegelung diese Entartungen. Nur bei Unregelmäßigkeiten im Stuhl und schmerzhaften Beschwerden ist von einer Ausbildung der Divertikelkrankheit die Rede.

Dabei sind gerade die Symptome dieser Krankheit ähnlich mit denen des Reizdarmsyndroms. In der Medizin ist man sich noch gar nicht einig, welche Anzeichen zu dem Reizdarmsyndrom führen. Es kann sich um unterschiedliche Erkrankungen handeln. Bei der Divertikulitis hingegen haben wir ein klares Krankheitsbild.

Die entzündeten Divertikel können ganz einfach mit Antibiotika in Tablettenform behandelt werden. Die Ärzte raten Patienten, zunächst einmal nur Flüssigkeiten aufzunehmen, bis sich die Symptome verbessert haben. In den meisten Fällen dürfte eine akute Therapie nicht länger als 2-3 Tage in Anspruch nehmen. Die jeweilige Behandlung stellt sich noch einmal anders dar, wenn eine Operation notwendig ist. In den meisten Fällen ist von einem harmlosen Therapieverlauf auszugehen. Das ist jedoch kein Grund, die Divertikulitis auf die leichte Schulter zu nehmen.

Rufen Sie schnellstmöglich einen Arzt an und vereinbaren einen Termin, denn die Beschwerden können im weiteren Verlauf unerträglich werden.

Fazit

Die Divertikulitis ist eine der häufigsten Darmerkrankungen in der westlichen Welt. Sie geht auf Ausstülpungen, so genannte Divertikel, zurück, die sich im Krankheitsfall entzünden. Zu den schlimmsten Komplikationen gehören zum Beispiel eine Bauchfellentzündung, ein Darmverschluss oder Blutungen. Grundsätzlich sollte jeder Patient bei starken Bauchkrämpfen und Verhärtungen, bei Erbrechen und Durchfall sowie bei Blut im Stuhl unbedingt zum Arzt gehen, um sich behandeln zu lassen.

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