Colitis Ulcerosa – Ursachen, Symptome, Früherkennung und Therapie

Colitis Ulcerosa ist eine Entzündung der Darmschleimhaut, die schmerzhafte Geschwüre nach sich zieht. Zu den häufigsten Symptomen von Colitis Ulcerosa gehören Krämpfe und blutiger Durchfall. Heute ist diese Erkrankung eine der häufigsten Darmerkrankungen neben Morbus Crohn. Im Folgenden geht es um die Ursachen, die häufigsten Symptome, mögliche Therapien und Chancen in der Früherkennung.

Inhalt

Was ist Colitis Ulcerosa?

Die Deutsche Mobrus Chron/ Colitis Ulcerose Vereinigung, kurz DCCV, beschreibt Colitis Ulcerosa als eine lebensbegleitende Infektion im Verdauungstrakt, die in Schüben verläuft. Sie bezieht sich ausschließlich auf den Dickdarm. Lateinisch führt der Begriff auf ulcera zurück, was in seiner Bedeutung der Eigenschaft geschwürig am nächsten kommt.

Im Frühstadium beginnt die Erkrankung im letzten Abschnitt, dem Mastdarm. Schlussendlich breitet sich die Colitis Ulcerosa dann bis in den oberen Dickdarmabschnitt, dem Sigma, aus. Hat sich die Erkrankung auf den gesamten Dickdarm ausgebreitet, sprechen die Ärzte von der Pancolitis. Zu einem Stillstand kommt die Krankheit am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm. Das ist einer der entscheidenden Unterschiede zu anderen Infektionen im Verdauungstrakt, die oftmals alle Bereiche befallen, wie zum Beispiel bei Morbus Crohn.

Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Deutschland 168.000 Menschen unter Colitis Ulcerosa leiden. Dabei ist keine Präferenz zwischen Männern und Frauen auszumachen. Vom Grundsatz her gehen die Studien davon aus, dass eigentlich jeder an Colitis Ulcerose erkranken kann, wenn auch die meisten Patienten als junge Erwachsene zum ersten Mal in Berührung mit dieser Infektion kommen.

Was sind die häufigsten Colitis Ulcerosa Symptome?

Durch die Entzündung der Schleimhaut bilden sich Geschwüre.

Das Trügerische: Der schubweise Verlauf bringt immer wieder Phasen von starken Beschwerden mit sich und Zeiten, in denen die Patienten nahezu beschwerdefrei leben. Die Meisten erkranken in einem Alter von 20-35 Jahren zum ersten Mal an Colitis Ulcerosa. Die jeweiligen Beschwerden können in unterschiedlicher Intensität auftreten. Einige leiden nur unter gedämpften und minimalen Schmerzen. Andere krümmen sich unter heftigsten Krämpfen.

Eines der deutlichsten Symptome für Colitis Ulcerosa ist der blutige Durchfall. Die Patienten müssen unentwegt und besonders des Nachts immer wieder auf die Toilette. Danach haben sie noch nicht das Gefühl, der Darm hätte sich vollständig entleert. Parallel dazu kommt es zu Schmerzen und Krämpfen im linken Unterbauch. Die Schmerzen sind im Endeffekt auf den Abschnitt des betroffenen Dickdarms zu lokalisieren.

Die Ausbreitung bestimmt auch den Schweregrad der Symptome bei Colitis Ulcerosa. Bei ca. der Hälfte der Patienten ist nur der Mastdarm befallen. Breitet sich die Entzündung bis hin zur linken Krümmung des Dickdarms aus, ist in der Fachsprache von der so genannten Linksseiten-Kolitis die Rede.

Diagnose von Colitis Ulcerosa

Patienten kommen häufig mit deutlichen Symptomen zum Arzt, der diverse Untersuchungen ansetzt, um die Erkrankung zu diagnostizieren. Zunächst erfolgt eine Untersuchung des Stuhls. Danach wird Blut abgenommen. In einigen Fällen erfolgt eine Darmspiegelung. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, Colitis Ulcerosa zu diagnostizieren.

Was sind die Ursachen von Colitis Ulcerosa?

Bis zum heutigen Tage ist eine genaue Ursache gar nicht bekannt. Die damalige Annahme einer Autoimmunerkrankung gilt heute als überholt. Forscher sehen diese Infektion vielmehr als Zusammenspiel aus unterschiedlichen Faktoren wie zum Beispiel genetische Einflüssen. Studien haben gezeigt, dass diese Darmentzündungen in manchen Familien gehäuft auftreten.

Darüber hinaus sind gerade in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahren viel häufiger Patienten an Colitis Ulcerosa erkrankt, so dass eine zu strenge Hygiene oder eine bestimmte Ernährungsform wohl einen ausschlaggebenden Einflussfaktor ausspielt. Wissenschaftler und Forscher haben herausgefunden, dass die Darmschleimhaut bei Colitis Ulcerosa verändert erscheint. Sie ist im Vergleich zu gesunden Patienten viel dünner und anfälliger.

Stellen wir uns den Darm einmal bildhaft vor, leben unzählige Bakterien darin. Sie bilden gemeinsam die Darmflora. Der Körper reagiert auf die Bakterien, indem er Abwehrstoffe produziert. Diese Reaktion der Darmschleimhaut tritt als Schicht in Erscheinung. In der Fachsprache ist von der Mukusschicht die Rede. Die Darmschleimhaut möchte über die Ausbildung dieser Schichten den Widerstand gegenüber Viren und Bakterien erhöhen.

Hat ein Mensch eine sehr dünne Schleimschicht, kann er die Abwehrfunktionen nicht problemlos durchführen. Den Bakterien ist es so einfacher möglich, die Barrieren zu überwinden und in die Schleimhaut einzudringen. Daraufhin setzt das Immunsystem Entzündungen in Gang, um den gesamten Organismus zu alarmieren. Demnach weisen Betroffene, mit dünneren Schleimhäuten eine viel höhere Gefahr auf, an Colitis Ulcerosa zu erkranken.

Eines steht an dieser Stelle fest: Colitis Ulcerosa ist nicht ansteckend.

THERAPIE: Wie Colitis Ulcerosa behandeln?

Im Prinzip ist der Schweregrad der Erkrankung und der betroffene Darmabschnitt ein Indikator für eine symptomatische Behandlung. Oftmals verschreiben Ärzte Cortison und Medikamente, die wiederum die Entzündung hemmen sollen. Das erklärte Ziel der Therapie ist eine Ausdehnung der beschwerdefreien Phasen.

Bis zum heutigen Tag gibt es keinen Nachweis, dass die Ernährung eine Verbesserung erzielen kann.

In extremen Fällen, wenn die Patienten immer wieder unter heftigsten Durchfällen und Krämpfen leiden, muss der Darm entfernt werden. Dabei entnehmen die Ärzte den Dickdarm, um die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen. Die Betroffenen leben danach mit gewissen Einschränkungen, aber dafür ohne Schmerzen.

Ein Leben mit Colitis Ulcerosa

Es handelt sich bei Colitis Ulcerosa ebenso wie bei Morbus Crohn um schwere Erkrankungen, die zum Teil lang und lebensbegleitend anhalten. Dennoch gibt es Chancen, das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten und gegen die Krankheit vorzugehen. Für die Betroffenen ist es äußerst wichtig, offen mit der eigenen Krankheit umzugehen und diese aus eigener Scham nicht zu verstecken.

Gerade wenn sich ein Patient in einer Phase starker Bauchkrämpfe und Beschwerden befindet, können damit unmissverständlich auch Stimmungsschwankungen einhergehen. Eben genau dieser schubweise Verlauf der Erkrankung trifft im Umfeld nicht immer auf Verständnis. Deshalb möchte die DCCV e.V. aufklären und Menschen mit der chronischen Darmentzündung ermutigen, die Phasen in ihr Leben zu integrieren. Mittlerweile gibt es deutschlandweit Beratungsstellen, die Betroffenen und Angehörigen weiterhelfen, Umwege und Therapiemöglichkeiten aufzuzeigen.

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