Blutschwamm: Ursachen, Symptome, Früherkennung und Therapie

Den Blutschwamm nennen wir auch Blutschwämmchen oder Hämangiom. Dabei treffen wir hier auf eine der häufigsten Formen gutartiger Tumore, die oftmals in der Kindheit auftauchen. Keine Sorge: Der Blutschwamm hat nichts mit einer Krebserkrankung zu tun. Die Medizin bezeichnet den Tumor lediglich als Wucherung oder Schwellung. In den meisten Fällen ist der Blutschwamm ein völlig harmloses Gewächs. In diesem Beitrag geht es um die häufigsten Symptome und eine zielführende Behandlung dieser Anomalie.

Inhalt

Symptome: Blutschwamm beim Kind erkennen

Die eindeutigen Merkmale der Blutschwämmchen machen es eigentlich ganz einfach, sie bei Babys und Kindern zu erkennen. Demnach ist es einem Hautarzt über die Blickdiagnose möglich, sein Urteil zu fällen. Uns fällt das Ganze manchmal gar nicht so leicht, da der Blutschwamm viele unterschiedliche Erscheinungsformen hat. Seine Farbe reicht vom hellen Rot bis hin zu einer kräftig roten Färbung. Auch die Größe, die Form und die Erscheinung können variieren. Bei der Umrandung haben wir es mit kreisförmigen Gebilden zu tun, die in den meisten Fällen unregelmäßig und asymmetrisch verlaufen. Wenn Eltern bei ihrem Kind etwas Vergleichbares entdecken, sollten sie am besten zum Hautarzt oder Kinderarzt gehen.

Was sind die Ursachen für den Blutschwamm?

Der Blutschwamm geht auf eine schwammartige Wucherung der Blutgefäße zurück.

Hierbei kommt es zu einer genetischen Veränderungen der Endothelzellen. Es beginnt eine spontane Teilung der Zellen, die dann einen Blutschwamm formt. Das Ganze können wir in verschiedene Typen kategorisieren, die wir hier näher vorstellen:

  • angeborene, kongenitale Hämangiome: Das Kind besitzt den Blutschwamm bereits im Mutterbauch. Die Formen kommen auf einen Durchmesser von 5-6 cm. Die Gattung NICH setzt nach der Geburt mit der Rückbildung ein. Beim RICH wächst der Blutschwamm und muss z.T. chirurgisch entfernt werden.

 

  • Tardive Hämangiome: Alternativ dazu bezeichnen wir diesen Blutschwamm als senile oder eruptive Erscheinung, die erst ab dem 35. Lebensjahr einsetzt. Dieser Blutschwamm kommt auf eine Größe von ca. 4 mm und 13 mm je nach Erscheinungsform.

 

  • Infantile Hämangiome: Schon bei der Geburt erkennen wir eine blasse, rote und kleine Veränderung auf der Haut. Daraus bildet sich in den ersten Lebensmonaten eines Babys der typische Blutschwamm. Diese Form tritt bei Mädchen dreimal so häufig auf als bei Jungen. Bereits mit dem 12. Monat beginnt automatisch die Rückbildung.

Wo entstehen Blutschwämmchen?

Im Prinzip treffen wir den Blutschwamm dort an, wo sich auch das jeweilige Gefäß befindet. In den meisten Fällen tauchen diese Hautveränderungen am Hals und im Gesicht auf. Hat ein Patient über 10 Hämangiome am Körper, ist in der Medizin von der so genannten Hämangiomatose die Rede.

Behandlung vom Blutschwamm

Im Prinzip geht von dieser Hautveränderungen keinerlei Gefährdung aus.

Auch wenn viele Eltern erst einmal geschockt sind, wenn sie ein größer werdende Hautveränderungen bei ihren Babys feststellen. Gerade im Gesicht ist in den meisten Fällen von einem optischen Makel auszugehen.

Kinderärzte und Hautärzte raten den Eltern von einem chirurgischen Eingriff ab, um den Blutschwamm entfernen zu lassen. Schließlich bilden sich die roten Flecken mit der Zeit von allein zurück.

Risiken und Gefahren vom Blutschwamm einschätzen

Im Prinzip ist eine Entfernung nur empfehlenswert, wenn der Blutschwamm an einer problematischen Körperstelle sitzt und/oder seine Größe sehr schnell entwickelt. Dann kann es nämlich zu Risiken kommen, wie zum Beispiel

  • Minderung der Hörfunktion am Ohr
  • Veränderung der Lippenform an der Lippe – störend beim Trinken und Essen
  • Atembeeinträchtigung an der Nase
  • Lidbeeinträchtigungen am Auge
  • Gefährdung der feinmotorischen Fähigkeiten an der Hand
  • Reizung des Genitalbereichs
  • An den Füßen stört der Blutschwamm beim Laufenlernen

Wer einen Blutschwamm an sich selbst oder bei einem Kind entdeckt, sollte schnellstmöglich zum Arzt gehen. Denn eine folgerichtige Therapie kann das Ganze sehr schnell eindämmen und eine Verbesserung erzielen. Im Laufe der Behandlung erfolgt eine regelmäßige Kontrolle und Aufnahme der Veränderung im Wachstum. So können Betroffene auch problematischen Entwicklungen folgerichtig entgegenwirken.

Erfolgreiche Behandlung vom Blutschwamm

In den meisten Fällen ist die Stelle am Körper entscheidend für die einsetzende Therapie und Behandlung. Zu den häufigsten Formen gehören Lasertherapie, Kryo- oder Farbtherapie sind.

Im Prinzip können wir die Kryotherapie als Kältetherapie oder Kältebehandlung beschreiben. Der Arzt wird den Blutschwamm mithilfe eines Kältestiftes vereisen. Dieser Kältestift dringt bis zu 2 mm in die Oberhaut ein und eignet sich eigentlich nur für oberflächliche Blutschwämmchen. Ähnlich setzen die Ärzte auch den farbstoffgepufferten Laser ein, der ca. 0,7 mm in die Haut eindringt. Wer eine nachhaltige und langfristig erfolgreiche Behandlung wünscht, sollte die einzelnen Therapiesitzungen wiederholen.

Sonderfall: Blutschwamm an der Leber

Eigentlich können die Blutplättchen überall dort entstehen, wo sich Gefäße befinden.

So können wir auch nicht ausschließen, dass ein Blutschwamm an den Organen wächst. Ein besonders häufiger Ort dafür ist die Leber. Eher zufällig stellen die Ärzte dann den Befund. Unter einer Größe von 5 cm kommt es für die Betroffenen eigentlich zu keinerlei Problemen, so dass die wenigsten von dem Blutschwamm überhaupt wissen.

Überschreitet er jedoch diese Größe, führt er zu Oberbauchschmerzen und kann auch benachbarten Organen dem Platz rauben. In diesem Fall beobachten die Ärzte die Entwicklung der Größe durch eine jährliche Ultraschalluntersuchung. Ab einer Größe von ungefähr 10 cm ist ein operativer Eingriff unumgänglich. Das Risiko, der Blutschwamm könnte zu gefährlichen Blutungen im Körper führen, wäre viel zu hoch.

Medikamentöse Therapie vom Blutschwamm

Eine Alternative bildet die medikamentöse Behandlung. Hier verschreibt der Arzt ein Medikament, das auch Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen. In diesem Fall wird es aber in einer äußerst niedrigen Dosierung eingenommen und kann eine Rückbildung in Gang setzen. Eine Kontrolle der Herztätigkeit ist in diesem Zusammenhang unablässig. Nur so können die Ärzte gefährlichen Nebenwirkungen entgegenwirken.

Fazit

Der Blutschwamm ist eine zumeist komplikationsfreie rötliche Veränderung der Haut.

Gerade an den Gefäßen können sich Blutschwämmchen bilden. Sie treten vor allen Dingen in der Kindheit auf. In den meisten Fällen verschwinden die roten Flecken von ganz allein und sollten nur dann operativ oder medikamentös behandelt werden, wenn sie die lebensnotwendigen Funktionen einschränken. Wer eine derartige Veränderung bei seinem Kind feststellt, lässt diese schnellstmöglich von einem Arzt behandeln und diagnostizieren. Eine folgerichtige Therapie kann eine schnelle Rückbildung herbeiführen. Aber auch Patienten ab einem Alter von 35 können Blutschwämmchen ausbilden, die in seltenen Fällen sogar an der Leber wachsen.