Aktinische Keratose – Symptome, Ursachen, Frühdiagnostik und Therapie

Die aktinische Keratose beschreibt rötliche bis hin zu hautfarbene, fest haftende Rauhigkeiten, die sich auf der Haut zeigen. Die Hautärzte sehen diese Erscheinung als potentielle Vorstufe der Plattenepithelkarzinome an. Im Folgenden verweisen wir auf die Ursachen und eine bestmögliche Therapie dieser Hautveränderungen.

Inhalt

Was ist aktinische Keratose?

Wir haben es hier mit einer untypischen Veränderung der Haut zu tun. Die betroffenen Stellen fühlen sich wie Sandpapier an. Sie zeigen eine veränderte Farbe. Die fest haftenden und rötlichen Schuppen gelten heute als eindeutiges Symptom.

In der europäischen Bevölkerung sind 6 % der Frauen und 15 % der Männer von dieser Form der Präkanzerose (Vorstadium für Hautkrebs) bedroht. Das Risiko an aktinischer Keratose zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. So gehören alle Patienten mit Hauttyp I + II zur Risikogruppe, die sich viel im Freien aufhalten, sei es durch Straßenbau, Gartenbau oder in der Landwirtschaft, beim Segeln oder Golfen.

Oftmals ist ein Komplex aus dem Alter, einem schwachem Immunsystem, Hauttyp, Lichteinwirkungen und genetischen Faktoren für die Entwicklung dieser Krankheit verantwortlich.

Das Auftreten der aktinische Keratose liegt bei ca. 0,25 % und wird als gering eingestuft. Oftmals treten diese Hautveränderungen aber nicht solitär auf, sondern in Gruppen. Das lässt das Risiko für spätere Plattenepithelkarzinome auf bis zu 10 % anschwellen.

Urachen für aktinische Keratose

Einer der Hauptverursacher ist das UV-Licht. Die aktinische Keratosen befinden sich von daher zumeist flächenhaftend am Handrücken, auf der Glatze und im Gesicht. Eben genau diese Areale, die besonders häufig in Kontakt mit den UVB-Strahlen des Sonnenlicht treten.

In der Frühdiagnostik ist es gar nicht so einfach, aktinische Keratosen eindeutig zu erkennen. Dennoch fühlen sich diese Anomalien auf der Haut wie Sandpapier an und lassen sich deutlich ertasten.

Die UV-Strahlung im Sonnenlicht kann die DNA der Hautzellen zerstören. Was zu einer Förderung von Hautkrebs führt. Wir haben es also mit einer Hautkrebsvorstufe zu tun. Die geschädigten Zellen lassen sich durch die körpereigene Immunabwehr nicht mehr zerstören und können sich nun wahllos vermehren. Auch wenn aktinische Keratosen nicht metastasieren, kann das daraus entstehende Plattenepithelkarzinom sehr wohl Metastasen im Körper bilden.

Cornu cutaneum ist eine Sonderform der Keratose. Bei dieser Hautveränderung entsteht in der Basis hornartiges Wachstum.

Krankheitsverlauf von aktinischer Keratose

Zunächst stellen die Betroffenen kleinere Haustellen und Rötungen fest, die über die Zeit hinweg nicht verschwinden. Wir befinden uns im Stadium des erythematösen Typus.

  • Im Falle einer pigmentierten, aktinischen Keratose verfärben sich die Hautareale bräunlich.
  • Bei einer stärkeren Schuppung und einer weiteren Entwicklung der Hautareale ist von singulärer, einzeln auftretender aktinischer Keratose die Rede. Die Patienten können bis zu zehn dieser Keratosen ausbilden.
  • Im Falle einer Feldkanzerisierung haben sich bereits viele dieser Keratosen entwickelt, die sich kaum noch von der gesunden Haut abgrenzen lassen.

Behandlung der Symptome von aktinischer Keratose

Gerade in der Frühdiagnostik ist es gar nicht so einfach, das klinische Bild eindeutig zu bestimmen. Mit einem Aufsichtsmikroskop kann der Hautarzt bösartige von gutartigen Hautveränderungen abgrenzen.

Eine ganze Reihe von Hautveränderungen sehen aktinischen Keratosen sehr ähnlich, wie zum Beispiel:

  • Altersflecken
  • Hautpilz
  • Schuppenflechte
  • vulgäre Warzen
  • Warzen mit intensiver Talgabsonderung
  • Hautveränderungen, die zum Rand dicker werden

Im allgemeinen Fall sollte jeder, der auf seiner Haut ungewöhnliche Veränderungen feststellt, einen Termin beim Hautarzt machen. Je früher diese bösartige Anomalien diagnostiziert werden, desto positiver steht es um die Heilungschancen.

10 % der aktinische Keratosen entwickeln später das gefährliche Plattenepithelkarzinome. So sollten diese Hautpartikel nicht unbehandelt bleiben. Den Hausärzten stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung, die rauen Hautpartien zu entfernen. Im Rahmen der Exzision werden sie herausgeschnitten oder bei der Kürettage herausgeschabt. Entscheiden Sie sich für die Kältetherapie, treten diese Partikel in Kontakt mit flüssigem Stickstoff oder bei der photodynamischen Therapie in Kontakt mit Laserstrahlen. Die einzelnen Vor- und Nachteile der Therapie sollten Sie mit Ihrem Hautarzt besprechen.

Ungewöhnliche Hautveränderungen und Keratosen sollten schnellstmöglich behandelt und entfernt werden.

Im Individualfall entscheidet sich der Hautarzt für eine Behandlungsform, die schnelle Ergebnisse zeigt. Hier gelten oftmals diverse Faktoren als ausschlaggebend, die sich erst in der Untersuchung und aus dem Gespräch ergeben. Niemals sollten Sie diese Hautpartien unbehandelt lassen, da sie später höchstwahrscheinlich zum Problem werden. Selbst nach einer erfolgreichen Behandlung von aktinische Keratose sollten Betroffene ihrer Haut zukünftig vor der UV Strahlung schützen.

Je nach Ausbildung und Schweregrad der aktinischen Keratose ergeben sich unterschiedliche Behandlungsansätze. Zu den physikalischen Behandlungsverfahren gehört zum einen die chirurgische Entfernung des betroffenen Hautareals und zum anderen die Behandlung mit flüssigem Stickstoff. Hier ist von der Kryotherapie die Rede.

Die Ärzte gehen von einer besonders frühen Form der Tumorerkrankung aus und zielen auf eine effiziente Behandlung.

Differenzialdiagnosen und Frühdiagnostik

Es besteht eine nicht geringe Verwechslungsgefahr mit dem selteneren Lupus erythematodes. Darüber hinaus können betroffene Herde am Rumpf mit dem Basaliom verwechselt werden. Doch die eigentliche Gefahr ist ein klinisch ähnliches Bild der aktinischen Keratose und des Plattenepithelkarzinoms. Es scheint gerade so, als würde sich die betroffene Stelle eigentlich gar nicht verändern.

Aus histolgischer Perspektive bildet die einwachsende blutgefäßführende Dermis eines der deutlichsten Anzeichen für eine gefährliche Weiterentwicklung.

Therapie: Medikamente gegen aktinische Keratose

Darüber hinaus ergeben sich vielversprechende Chancen auf Genesung durch medikamentöse Behandlungen. Das verschreibungspflichtige Solaraze® Gel ist ein Diclofenac-Na in Hyalurongel. Über 90 Tage hinweg tragen die Patienten das Gel zweimal täglich auf und verhindern damit die Zellteilung und die Neubildung der Gefäße. Die Wirkstoffe beeinflussen den Arachidonsäurezyklus.

Aldara® Creme ist ebenfalls verschreibungspflichtig und ein Imiquimod. Der Wirkstoff aktiviert das Immunsystem und vernichtet indirekt die Tumorzellen. Über vier Wochen tragen die Patienten dreimal pro Woche die Creme auf und beobachten die Veränderung der entzündeten Stelle. Danach folgt eine Pause von zwei Wochen und eine erneute Anwendung über abermals zwei Wochen.

Die verschreibungspflichtige Efudix® Creme ist ein 5-Fluorouracil, das ebenfalls der Zellteilung entgegenwirkt. Dieser Wirkstoff wird am Morgen und am Abend auf der geröteten Hautstelle verrieben. Die Anwendung erfolgt über die nächsten drei Wochen.

VORSICHT: Die Anwendung einiger dieser medikamentösen Behandlungen kann zu Entzündungsreaktionen führen. Am besten besprechen Sie die Risiken und Nebenwirkungen vor dem Start der Therapie mit Ihrem behandelnden Arzt. In vielen Fällen zielen nämlich die Fachärzte auf genau diese entzündliche Reaktion.

Aktinische Keratose vorbeugen

Prinzipiell sollten wir die Hautareale für aktinische Keratose vor der Sonneneinstrahlung schützen. Das gelingt durch Kopfbedeckung oder das entsprechende Sonnenschutzmittel.

Nach 7-17 Monaten besteht eine Möglichkeit der spontanen Rückbildung, was für die Raten von 18-63 % eintrifft. Dennoch sind in vielen Fällen die Hautveränderungen nach wie vor vorhanden. Patienten, die über 20 Läsionen entwickeln, weisen auch ein entsprechend höheres Risiko auf, später an Hautkrebs zu erkranken. Demnach gehen ungefähr 60 % der Plattenepithelkarzinome aus den aktinischen Keratosen hervor.

Es ist von oberster Wichtigkeit, diese frühestmöglich zu erkennen und zu behandeln. Nur so beugen Sie hellem Hautkrebs vor.

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